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Die Umbauarbeiten am ZOB sollen im Sommer beginnen.

© Thilo Rückeis

Berlin-Charlottenburg: Der ZOB wird ausgebaut - jetzt aber wirklich

Die Arbeiten am Zentralen Omnibusbahnhof Berlin beginnen. Kalkulierte Kosten: 14,3 Millionen. Doch das Projekt ist kompliziert.

Seit Jahren ist er versprochen – im nächsten Jahr soll es nun wirklich los gehen: Im Sommer soll der Umbau des Zentralen Omnibusbahnhofs (ZOB) am Messegelände beginnen. Die Gesamtkosten sind nach Angaben der Senatsverkehrsverwaltung mit 14,28 Millionen Euro veranschlagt, die Bauzeit mit drei Jahren. Durch den Umbau erhöht sich die Zahl der Haltestellen von 27 auf 33. Eine Vorinformation für die Bauarbeiten hat die Verkehrsverwaltung jetzt im Europäischen Amtsblatt veröffentlicht.

Der ZOB ist kein Aushängeschild für die Stadt. Das äußere Erscheinungsbild sei mittlerweile weder zeitgemäß noch entspreche es den heutigen Ansprüchen an einen modernen, übersichtlichen und serviceorientierten Busbahnhof, heißt es in der Vorinformation. Konzipiert war der 1966 eröffnete ZOB für maximal 80 000 An- und Abfahrten jährlich.

Im eingemauerten West-Berlin sollte der Busverkehr vor allem eine Alternative zur Fahrt mit der DDR-Reichsbahn sein. Linienverkehr mit Bussen gab es damals fast nur zwischen der Halbstadt und dem Bundesgebiet. Nach dem Öffnen des Marktes Anfang 2013 stieg die Zahl der An- und Abfahrten am ZOB rasant. In diesem Jahr rechnet die BVG, deren Tochter Internationale Omnibusbahnhof Betreibergesellschaft mbH (IOB) für den Betrieb zuständig ist, mit mehr als 210 000 Busfahrten.

Umbau schon 2014 vorgesehen

Die Anlage wurde seit der Inbetriebnahme stets nur provisorisch instandgesetzt. Noch immer zeigt sie sich im Ambiente der 1960er Jahre. Ein Umbau war schon für 2014 vorgesehen und dann für dieses Jahr avisiert. Das Projekt sei kompliziert, weil „im Bestand und unter Betrieb“ gebaut werden müsse, hat die Verkehrsverwaltung den Verzug stets begründet.

Durch den Umbau steigt die Abfertigungskapazität erheblich. Es gibt danach nicht nur mehr Haltestellen, sondern diese können auch flexibler genutzt werden. Durch die bisherige Anordnung behindern sich Busse zum Teil gegenseitig; in Zukunft lassen sich die Haltestellen unabhängig voneinander nutzen.

Mindestens 20 zusätzliche Fahrten pro Stunde seien so möglich, teilte die Verkehrsverwaltung mit. Zudem wird der Servicebereich mit der Wartehalle aufgefrischt. Für die Fahrgäste soll auch der Weg zwischen dem ZOB und dem S-Bahnhof Messe Nord/ICC einfacher werden.

Sechs Halteplätze mehr? […] Das wird wie der BER. Schon zu klein bevor er fertig ist.

schreibt NutzerIn Blatti

Zusätzliche Ampelanlage

Bisher muss man die Kreuzung Messedamm/Neue Kantstraße in einem unwirtlichen Tunnel unterqueren. Derzeit prüfe die Verkehrslenkung Berlin (VLB) „im Detail“, wie eine zusätzliche Ampelanlage am Messedamm das ebenerdige Queren der Straße absichern könne, teilte der Sprecher der Verkehrsverwaltung, Martin Pallgen, mit. Bisher zwängen sich viele ZOB-Nutzer hier einfach durch den fließenden Verkehr.

Zudem werde die Ausschilderung für den gesamten Knoten verbessert. Dazu gehörten Hinweise auf dem Boden, Schilder und Piktogramme an den Treppen und Aufzügen. Möglich sei dies aber erst nach dem Ende der noch zu erwartenden Frostperiode; also frühestens im April.

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