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Das Mahnmal auf der Putlitzbrücke am S-Bahnhof Westhafen in Berlin-Moabit.

© Imago - Urheber: Volkmar Haase/VG Bild-Kunst, Berlin, 1987

Update

Berlins faszinierender Bildhauer Volkmar Haase: Diese Kunstwerke hat jeder schon mal gesehen

Seine Kunstwerke prägen Berlin: Kirchen, Ufer, sogar Polizeiwachen. Und ein ganz besonderes Modell steht seit 2021 in der Zitadelle. Hier unsere Tipps.

Prominenter Neuzugang mit ganz viel Berlin-Geschichte in der Spandauer Zitadelle: In der Kulturfestung im Westen der Stadt steht seit Januar 2021 ein Modell des „Mahnmals Putlitzbrücke“.

Das Original-Kunstwerk aus Berlin-Moabit erinnert seit 1987 auf der Brücke am S-Bahnhof Westhafen an die Schande der Nazis: Die haben von dort 30.000 Menschen in Viehwaggons ins Vernichtungslager geschickt – „vor den Augen der am Westhafen lebenden und arbeitenden Bevölkerung“. Das Mahnmal wird seit 1987 immer wieder attackiert.

Hinter dem Kunstwerk steckt einer der bekanntesten deutschen Bildhauer: Volkmar Haase. 50 Jahre lebte der Mann in Kladow. Dieser Berliner Ortsteil befindet sich in Spandau, ganz im Südwesten von Berlin an der Havel.

Noch heute stehen die Skulpturen in seinem Ateliergarten im Sakrower Kirchweg. Ein toller, verwunschener Ort – viele guckten hier jahrelang über den Gartenzaun, weil sich gegenüber eine gute Eisdiele befand.

Haase starb 2012 im Alter von 81 Jahren und liegt auf dem Friedhof an der Heerstraße in Westend.

Gleich elf seiner Kunstwerke stehen in Spandau. Hier eine kleine Auswahl – ideal für eine Fahrradtour an der frischen Luft.

Hier 6 Tipps aus dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel, die Sie öffentlich und gut erreichen mit dem Fahrrad (oder zu Fuß).

1.) Johannesstift. Dort steht seit 1998 die Skulptur „Woge mit zwei Kugeln“ vor der Kirche. 

Die Kirche im Johannesstift. Davor: seit 1998 das Kunstwerk "Woge mit zwei Kugeln" von Haase.
Die Kirche im Johannesstift. Davor: seit 1998 das Kunstwerk "Woge mit zwei Kugeln" von Haase.

© André Görke - Urheber: Volkmar Haase/VG Bild-Kunst, Berlin, 1991

2.) Polizeiwache Moritzstraße. Die Wache neben der Altstadt ist keine Schönheit, aber haben Sie mal aufs Zufahrtstor geachtet? „Skulpturale Toranlage“ heißt das Kunstwerk von 1985. Im Februar 2020 hat der Tagesspiegel-Newsletter das Tor fotografiert, hier der Tweet.

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3.) Synagoge in der Altstadt. An der Flussmündung von Spree Ecke Havel stand einst die Synagoge, ehe die Nazis das Gotteshaus zerstörten. An die Schande erinnert Haases Kunstwerk an der Fassade. Im November 2020 wurde es erneuert. Hier die Fotos.

Wurde 2020 verschönert: Diese Tafel in der Altstadt (Havel-Ufer) erinnert an die Synagoge.
Wurde 2020 verschönert: Diese Tafel in der Altstadt (Havel-Ufer) erinnert an die Synagoge.

© Katja Haase -Urheber: Volkmar Haase/VG Bild-Kunst, Berlin

4.) Scharfe Lanke. Im vielleicht schönsten Park Spandaus stehen mehrere Kunstwerke – zum Beispiel die Skulptur „Hochwendelnd“ von 1992. Hier mein Foto.

Steht seit 1992 an der schönen Scharfen Lanke: "Hochwendelnd".
Steht seit 1992 an der schönen Scharfen Lanke: "Hochwendelnd".

© André Görke - Urheber: Volkmar Haase/VG Bild-Kunst, Berlin, 1974

5.) Kladow Dorfplatz. Zum 750-jährigen Jubiläum des Ortes 1992 wurde das Kunstwerk „Freud’sches Schwert“ vor der Kirche aufgestellt. Hier mein Foto.

Kladow, hinten die Dorfkirche. Das Kunstwerk "Freudsches Schwert" wurde 1992 aufgestellt.
Kladow, hinten die Dorfkirche. Das Kunstwerk "Freudsches Schwert" wurde 1992 aufgestellt.

© André Görke - Urheber: Volkmar Haase/VG Bild-Kunst, Berlin, 1989

6.) Glienicker See. „Woge mit vier Kugeln“ von 1994: Dieses Kunstwerk steht etwas versteckt am Uferweg, nahe dem Lokal „Waldfrieden“. Hier mein Foto.

Steht seit einiger Zeit fast unbemerkt am Ufer der Glienicker See in Groß Glienicke: "Woge mit vier Kugeln".
Steht seit einiger Zeit fast unbemerkt am Ufer der Glienicker See in Groß Glienicke: "Woge mit vier Kugeln".

© André Görke - Urheber: Volkmar Haase/VG Bild-Kunst, Berlin, 1994

Dank an die Tochter. Dass das Modell von der Putlitzbrücke in Spandau gezeigt werden darf, verdankt die Zitadelle Katja Haase. Sie ist die Tochter des Bildhausers. „Sie ermöglichte uns, dieses wertvolle Stück Denkmalgeschichte aus dem Kladower Atelier ihres Vaters abzuholen“, schreibt die Zitadelle um Ralf F. Hartmann und Museumschefin Urte Evert. „Damit haben wir im hintersten Raum der Geschichte politischer Denkmäler nun erstmals ein Objekt aus West-Berlin. Alle anderen sind aus Ost-Berlin.“

Drüben die Eisdiele und die alte "Kinder-Uni", hier das Atelier des großen Künstlers in Berlin-Kladow.
Drüben die Eisdiele und die alte "Kinder-Uni", hier das Atelier des großen Künstlers in Berlin-Kladow.

© André Görke

Die Skulptur steht übrigens neben dem Lenin-Kopf. Hoffentlich kann man sie ab Ostern auch wieder besichtigen.

Blick in die Ausstellungsräume der Zitadelle. Rechts der Lenin-Kopf.
Blick in die Ausstellungsräume der Zitadelle. Rechts der Lenin-Kopf.

© promo/Carmen Mann/Zitadelle

Tochter Katja Haase schrieb dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin Spandau, dass sich auch ein Besuch des Ateliers in Brüssow lohne. Dort, in der Uckermark, war ihr Vater gestorben.

Der große Künstler: Dieses Bild von Volkmar Haase schickte uns seine Tochter Katja Haase.
Der große Künstler: Dieses Bild von Volkmar Haase schickte uns seine Tochter Katja Haase.

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„In Brüssow gibt es sehr viel mehr Skulpturen meines Vaters zu bewundern als in Kladow“, sagte die Tochter. Um eine Anmeldung wird aber gebeten, natürlich erst, wenn so eine Reise wieder möglich ist.

Das Atelier liegt etwa 1,5 Stunden mit dem Auto vom Rathaus entfernt, 130 Kilometer nordöstlich. Mehr zum Künstler finden Sie im Netz unter: www.volkmarhaase.de

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Lesestoff für Berlin-Spandau - den Newsletter gibt es hier: leute.tagesspiegel.de
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[Dieser Text stammt aus dem Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau. Den kompletten Newsletter gibt es kostenlos hier: leute.tagesspiegel.de

Und hier einige der Themen im aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel

- Die Corona-Lage in Spandau

- Neues Freibad, neue Duschen: Millionen für Schwimmbad „Spandau Süd“ – der neue Zeitplan für die Großbaustelle an der Gatower Straße

- Mahnmal Putlitzbrücke: Kunstwerk von Volkmar Haase zieht in die Zitadelle

- 2018, 2019, 2020, 2021, 2022? Das Dilemma eines Fußgängerüberwegs vor einer Schule am großen BVG-Omnibushof

Senat will Fahrradparkhaus in Haselhorst: Wo und wann – und wo bleibt das Fahrradparkhaus am S-Bahnhof Spandau?

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Hey, Pippi Langstrumpf: Baustellen-Update zu Millionenplänen für die Astrid-Lindgren-Schule in Staaken

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- Abriss einer Kirche: Spandau nimmt Abschied von diesem Gotteshaus am Brunsbütteler Damm

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