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Der Anleger in Berlin-Wannsee. Hinten das große BVG-Schiff, rechts der Ersatzkahn.

© André Görke

Berlins beliebteste Fähre: "Musik auf dem Wannsee-Dampfer der BVG"

Wo fehlt Musik? Die neue Chefin der Musikschule Berlin-Spandau über eine Idee, die zwei Bezirke verbindet. Die BVG und Leser machen schon Song-Vorschläge.

Wo spielt die Musik? Und wo sollte sie mal spielen? Neulich hat sich die neue Chefin der Musikschule im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel vorgestellt: Anabel Heger. Eine der Fragen war: „Wo fehlt Musik?“

Dabei entstand eine kleine Idee: ein Musikevent auf dem beliebten BVG-Dampfer, der zwischen Berlin-Kladow und Berlin-Wannsee pendelt und die Touristen-Scharen aus der Innenstadt anlockt. Instrumente oder Chöre an den beiden Anlegern und vielleicht auch Musik auf dem Boot? So ein Kulturevent würde bestimmt Leute in den Südwesten locken und wäre ein ganz besonderes Berliner Sommerkonzert. Und die beiden Musikschulen an den Ufern könnten mal zeigen, was sie so im Repertoire haben.

Die BVG meldet sich prompt und schlug humorig als Song „Yellow Submarine auf repeat“ vor.

Auch von Ihnen, den Leserinnen und Lesern des Spandau-Newsletters, bekam ich viele Ideen und Briefe, aber lesen Sie selbst.

„Wir haben spontan an Chris de Burg gedacht mit ‚Don’t Pay the Ferryman“ – so der Vorschlag von Familie Jagdhuhn. „Horst Evers und Benedikt Eichhorn mit dem „Spandau“-Song“, meint dagegen Marion Ziegert. „Dieser Song ist der Hit.“ Nichts von der Idee hält Leserin Cornelia Kranz: "Ist die Natur nicht schön genug? Ich finde generell Musikberieselung unschön, man kann ihr kaum entgehen, ich vermeide Geschäfte mit Musik.“ Leser Burkhard Bartz schlug hingegen Rod Stewart vor ("I am sailing"). Tagesspiegel-Südwest-Twitterer Markus Hesselmann nannte die Toten Hosen ("Wannsee, Wannsee, wann seh ich dich endlich wieder?").

Die neue Musikchefin hat also einen Nerv getroffen - vielleicht taucht die Idee ja nach der Coronakrise noch mal auf. Hier zum Nachlesen das Interview mit Anabel Heger, 47, das neulich zuerst im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel erschienen ist. Die Musikschule zieht 2021 wieder zurück ins Haupthaus an der Moritzstraße. Das wird seit 2018 saniert. Mehr als 2500 Schülerinnen und Schüler nehmen regelmäßig an den Unterrichtsangeboten von über 120 Lehrkräften teil. Die Musikschule im Netz: musikschule-spandau-berlin.de

[245.000 Abos: Die 12 Tagesspiegel-Newsletter gibt es Bezirk für Bezirk kostenlos und jetzt hier: leute.tagesspiegel.de]

Anabel Heger, neue Chefin der Musikschule in Berlin-Spandau.
Anabel Heger, neue Chefin der Musikschule in Berlin-Spandau.

© privat

Willkommen in Spandau, Frau Heger. Sie sind die „Neue“ in der Musikschule. Ist Spandau eher Posaune, Triangel oder Alt‑Herrenchor?  „Spandau ist Posaune, Triangel und Alt-Herrenchor. Dazu kommen noch Baglama und E-Gitarre, Ballett und Hip-Hop, Streichquartett und Songwriting und vieles andere mehr, ein großes und abwechslungsreiches Potpourri an Möglichkeiten.“

Wenn Spandau ein Song ist, dann… „…ist das für die Wasserstadt Spandau die Wassermusik von Georg Friedrich Händel. Sie ist fröhlich und lässt sich gut am und auf dem Wasser spielen und hören.“ 

Und jetzt mal ehrlich: Welcher Song passt so richtig gut nach Spandau? „Ich bin ehrlich und habe auch mit abgestimmt: Das Stück, das gerade von den Spandauerinnen und Spandauern gewählt wurde und bald die Fassade des Musikschulgebäudes zum Klingen bringen wird, passt wirklich am besten nach Spandau.“

…steht denn der Gewinner schon fest?! „Ja, die Abstimmung ist beendet, wir haben gerade eben nachgezählt. Der Titel „Music“ von John Miles hat in der Umfrage mit den meisten Stimmen gewonnen.“

Die Musikschule in der Altstadt von Berlin-Spandau (hier mit Kunstwerk an der Fassade). Ende 2021 soll die Sanierung beendet sein.
Die Musikschule in der Altstadt von Berlin-Spandau (hier mit Kunstwerk an der Fassade). Ende 2021 soll die Sanierung beendet sein.

© Simulation: promo/Musikschule

Ihre Top‑3‑Ideen für die Musikschule? „Erstens: Ich wünsche mir, dass die Musikschule ein Treffpunkt für Menschen verschiedener Generationen und Kulturen ist, die ihre gemeinsame Liebe zur Musik miteinander verbindet.“

Zweitens? „Ich finde einen Musikbus toll, der mit vielen Instrumenten bepackt zu denjenigen fährt, die von sich aus nicht in die Musikschule kommen können. Drittens stelle ich mir vor, dass die Musikschule auch digital spannende Angebote macht, um Musik erfahren zu können.“  

Und Ihr 4. Wunsch? „Dann wünsche ich mir neben den reinen Unterrichtsräumen in der Musikschule einen Ort, an dem sich die Schülerinnen und Schüler begegnen, Neues ausprobieren und entdecken, voneinander lernen und miteinander musizieren können.“ 

Wo fehlt Musik in Spandau? Zum Beispiel auf dem BVG‑Dampfer in Kladow oder am stillen Altstadt-Ufer? „Die Idee mit dem BVG-Dampfer gefällt mir. Vorher habe ich ja an der Musikschule in Steglitz-Zehlendorf gearbeitet. Da haben wir bei meinem Abschied schon darüber gesprochen, zeitgleich an den Anlegestellen und auf dem BVG-Dampfer Konzerte zu veranstalten. Die Musik haben wir mit Händels Wassermusik ja schon gefunden. Nun muss also nur noch die BVG mitmachen…“

[Lesen Sie mehr zur Fähre F10: Das BVG-Schiff fährt nur einmal in der Stunde und ist im Sommer schon mal überfüllt. Doch von einer temporären Verstärkung - eine Art Pop-up-Boot - hält der Senat nichts. Hier die Idee, hier die Argumente im Spandau-Newsletter]

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Leben Sie in Spandau oder pendeln Sie zu uns mit Musik im Ohr? „Ich lebe in Charlottenburg. Daher sehe ich mich eher als gute Nachbarin statt als Pendlerin.“

Hatten Sie bisher was mit Spandau am Hut? „Als ich Kind war, hatten meine Eltern einen kleinen Garten am Stößensee. Hier habe ich viele schöne Sommer verbracht. Meine erste Klassenreise in der Grundschule ging ins Johannesstift. Und dann kenne ich natürlich die Havel, die Altstadt, die Zitadelle und den Weihnachtsmarkt.“

Singen Sie oder spielen Sie ein Instrument?  „Ich spiele Klavier und singe gerne im Chor. Gemeinsam mit anderen zu singen, ist ein schönes Gefühl, man erlebt den Klang unmittelbar und bekommt gute Laune. Chorsingen macht glücklich.“ 

Können Musikschulchefinnen eigentlich Stille aushalten? „Um mich herum klingt es eigentlich immer aus allen Ecken und Räumen. Und wenn es dann mal still ist, schätze ich diese Stille sehr. Dann komme ich zur Ruhe, kann abschalten und mit mir sein.“

Ich verrate es auch nicht weiter: Welches Lied gibt es zum Abschied des langjährigen Chefs, Jürgen Mularzyk? „Was halten Sie von ‚Thank you for the music'“?

[Lesen Sie mehr zum Verkehr: CDU und FDP haben schon Seilbahnen über den Wannsee vorgeschlagen. Auch davon hält der Senat nichts. Hier die Ideen, hier die Argumente im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel]

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[Lesen Sie mehr zum Wannsee: Polizei und Innensenator wollen gegen Raserei und Krachmacher vorgehen. Hier die Details im Tagesspiegel]

Und hier die Themen, die Sie im aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel finden

- Feuerteufel oder Nazis? Sorgen am Lutherplatz nach Brandanschlag auf Wohnprojekt "Jagow15"

- Tanzschule in der Coronakrise, Hilferuf aus der Biberburg: "Gebt uns eine Chance!"

- 100 Jahre Freilichtbühne neben der Zitadelle: Details von der Chefin zum Start des Umbaus

- Neuer Bahnhofsvorplatz: Wird die Seegefelder Straße für Autos geschlossen? Die Idee, die Grafiken

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- Spandau, deine Freibäder vor dem Saisonstart - von Staaken-West bis Gatower Straße

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- Neue Coronateststellen: Die Idee des Senats für die Zitadelle

- Neues Fahrradheft vom Tagesspiegel: die Verlosung

- 1600 Unterschriften: Worüber sich Bürgerinnen und Bürger im Gutspark Neu-Kladow ärgern

Die Tagesspiegel-Newsletter gibt es für alle 12 Berliner Bezirke und haben mittlerweile schon 245.000 Abos. Darin informieren wir Sie einmal in der Woche gebündelt und kompakt, was so los ist in Ihrem Kiez. Auch lassen wir in den Newsletter oft Leserinnen und Leser zu Wort kommen, schließlich kennt keiner die Kieze so gut wie die Leute, die dort leben.

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