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Idyll im Berliner Südwesten: der Wannsee. Ist eine Gondel sinnvoll?

© pa/dpa

Berlin, Du und Dein breiter Fluss: Seilbahn-Träume über der Havel

Seilbahnen über den Wannsee? Die Idee ist nicht neu, aber faszinierend. Und es gab noch mehr Vorschläge: U-Bahntunnel, Seilbahnen, Autofähren...

Die FDP will in Berlin-Spandau Seilbahnen wie in New York. Und das kam so: Die CDU hatte im Februar 2020 vorgeschlagen, Gondelbahnen von Berlin-Kladow rüber zum S-Bahnhof Wannsee zu schicken - war großes Thema, spannende Idee, gab viel Debatte, auch die FDP um Spandaus Fraktionschef Matthias Unger stieg prompt mit in die Gondel. Klar, der ächzende Verkehr ist das Top-Thema in Berlin-Spandau. Die Havel ist eine natürliche Barriere.

Die FDP will, so steht es seit einem Jahr im Verkehrskonzept, Spandau „zum Seilbahn-Pilotbezirk“ für Berlin machen: hier das Foto vom Vorbild aus New York. Diese Seilbahn-Strecken schlägt die FDP in Spandau vor, hier noch mal zur schnellen Erinnerung aus dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.

1.) Von der Insel Gartenfeld via Falkenseer Platz einmal quer über die Rieselfelder nach Gatow und Kladow.

2.) Von der Stadtgrenze auf der Falkenseer Chaussee bis zum Falkenseer Platz.

3.) Im Frühjahr 2021 kam eine neue und dritte Seilbahn-Idee hinzu: von Tegelort über die Havel/Wasserstadt zum Rathaus.

Hört sich nach Geschaukel über der windigen Havel an, fürchteten nicht nur Segler. Die FDP-Fraktion im Abgeordnetenhaus will den Bau aber mal prüfen lassen. Jetzt legte sie noch mal im Frühjahr 2021 nach und erhält Unterstützung von Verkehrsexperten.

Der Senat um Berlins Verkehrschefin Regine Günther, Grüne, fand allerdings schon die Seilbahn-Idee der CDU im Frühjahr 2020 so lala: Eine Seilbahn über den Wannsee schließe alle Rollstuhlfahrer oder auch Menschen mit Höhen- oder Platzangst aus. Bei hohen Windgeschwindigkeiten werde der Betrieb über dem Wannsee eingestellt. In Wannsee immerhin gäbe es morgens einen Zubringerverkehr zum S-Bahnhof für Kladow - ein zweites Schiff zum S-Bahnhof lehnt der Senat ebenfalls ab. Auch als die Fähre in der Coronakrise überfüllt war und die CDU eine temporäre Verstärkung vorschlug, wurde kein zweites Schiff eingesetzt. Die Fähre fährt seit 70 Jahren alle 60 Minuten. Das reiche aus, so der Senat.

Es gibt noch viel mehr Träume, wie die Havel überquert werden könnte: U-Bahntunnel (1966), Autofähren (1989) sogar Brücken (2018) waren in den letzten Jahren schon Thema - siehe Tweet.

[Dieser Text stammt aus dem Spandau-Newsletter, wo der Verkehr Top-Thema ist. Den kompletten Newsletter gibt es hier: leute.tagesspiegel.de]

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Die Linke im Rathaus Spandau setzt übrigens auf eine Solar-Fähre von der Altstadt zum Tegeler Hafen, mit Halt am Strandbad Tegel. Die Idee hatte Lars Leschewitz, Linke, im Herbst 2020 vorgeschlagen: hier der Text aus dem Spandau-Newsletter. Vorbild sei die BVG-Fähre zwischen Kladow und Wannsee. Die Fähr-Idee ist aber vom Tisch. Bei einer Debatte im Verkehrsausschuss wurde deutlich: kaum Zeitgewinn gegenüber dem Bus. Und außerdem fehlt wegen der Schleuse in Spandau der schnelle Anschluss an den Bahnhof und die Altstadt.

[Lesen Sie hier im Spandau-Newsletter die vielen Verkehrspläne des Senats für Spandau: Welche Idee ist die beste für den Bezirk und das Umland?]

Hier die Themen, die Sie im aktuellen Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel finden. Den gibt es von mir einmal pro Woche unter leute.tagesspiegel.de

- Zwischen ICE-Bahnhof, Fluss und Rathaus: "Postbrache" ist Top-Thema im Newsletter

- Spandaus 100-Mio-Viertel: Investor spricht über Zeitplan und Postbrunnen

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