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Berlins BVG-Busknoten Nr. 1 (noch vor dem Bahnhof Zoo): das Rathaus Spandau.

© Imago

Angst vor dem Verkehrsinfarkt: "BVG-Busse haben in Berlin-Spandau Priorität"

"Radschnellwege finde ich gut, aber..." Hier spricht Spandaus Stadtrat über E-Bikes, die Heerstraße und den täglichen Stau.

Die U-Bahn nach Staaken ist noch lange nicht in Sicht. Die Straßenbahn? Kommt frühestens 2030 nach Spandau. Die Verlängerung der Siemensbahn? Betrifft die Neubauviertel für 20.000 Menschen im Spandauer Norden. Dafür wird zwar intensiv beim Senat geworben, aber das wird erst noch geprüft. Tendenz: unbekannt.

Aber die Berliner Verkehrsverwaltung um Senatorin Regine Günther, Grüne, hat jetzt zumindest neue Studien zu den Radschnellwegen vorgestellt, als Alternative zum Auto und zum Bus.

Berlin-Spandau versinkt als Transitbezirk im Stau, also sollen Autofahrer ihren Wagen am Stadtrand stehen lassen und über die Fahrradschnellstrecken in die Innenstadt kommen.

Vorgestellt wurden die ersten Pläne für den Schnellradwege ins Falkenhagener Feld und weiter nach Falkensee, für den möglichen Schnellradweg vom U-Bahnhof Ruhleben durchs Industriegebiet an der Freiheit und für den Schnellradweg von West-Staaken über die Heerstraße bis zur Stößenseebrücke - alles Top-Themen im aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau.

Und hier kommt auch schon die erste Reaktion aus dem Rathaus von Berlin-Spandau. Frank Bewig, CDU, will Bürgermeister hier im Berliner Westen werden und ist am Stadtrand aufgewachsen, kennt also die Pendelei aus Staaken nicht nur vom Hörensagen oder aus den Sozialen Netzwerken. Er nutzt Fahrrad und Auto im Alltag und die Regionalbahn, wenn er in die Berliner Innenstadt will. Die ist zwar voll, aber schnell. Bewig ist Stadtrat für Verkehr, Bauen (und Gesundheit, aber das ist ein anderes Thema). Wie findet er Radschnellwege in Spandau?

„Radschnellwege finde ich generell erst mal gut. Glatte Trassen mit hohem Tempo zu befahren, das ist auch für die vielen E-Bike-Fahrer interessant“, sagte Bewig dem Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel.

„Aber: Wir reden hier in Spandau von langen Distanzen bis in die Innenstadt und müssen gucken, wie hoch der Bedarf ist. Der Straßenraum ist nun mal begrenzt: Und wenn ich die Zahlen sehe, dann hat bei mir ein starker, schneller BVG-Busverkehr eine höhere Priorität als der Fahrradverkehr." Deshalb sehe er beispielsweise die Wegnahme einer Fahrspur auf der Heerstraße skeptisch.

"Der Bus darf auf der Heerstraße nicht der Verlierer sein und noch mehr im Stau stehen, zumal diese Straße auch für den Umlandverkehr eine enorme Bedeutung hat. Ja, auch Autofahrer sollten umsteigen, und die meisten werden dafür den BVG-Bus nutzen. Und dafür brauchen wir einen gestärkten öffentlichen Personennahverkehr."

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"Der Bus wird noch lange das Rückgrat für Spandau sein müssen, weil die U-Bahnen oder S-Bahnen nun mal so schnell nicht kommen werden", sagt Bewig. "Einfach jetzt hier und da Radwege oder blind Busspuren zu markieren, ist mir zu hoppladihopp kurz vor der Berlin-Wahl.“ Soweit die Sicht des Stadtrats.

Hier finden Sie die Liste der neuen Busspuren in Berlin-Spandau. Einige sind mit Bauarbeiten verbunden, andere sind umstritten - wie etwa an den Arcaden, weil dort der Straßenraum neu gestaltet werden soll.

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Und es gibt noch viel mehr aktuelle Nachrichten aus dem Berliner Westen. Hier eine schnelle Übersicht, worum es im aktuellen Spandau-Newsletter geht.

- Corona-Hotspot Spandau: Der Gesundheitsstadtrat spricht über Kieze, Gründe, Bundeswehr und eine Veränderung der Arbeitsweise

- Radschnellweg soll auf die Heerstraße: Die Studie liegt vor - fällt eine Fahrspur für Autos und Busse weg?

- Rettet den Glienicker See: Die Antwort vom Senat ist da (und Krebse aus Florida/USA)

- "Schneller BVG-Busverkehr hat für Spandau Priorität": Verkehrsstadtrat über die Probleme am Stadtrand

- Trauer bei den Wasserfreunden: Wasserball-Legende Hagen Stamm erinnert an 'Schenne', der sich ganz besonders intensiv für die Wasserball-Arena eingesetzt hat

- Demo am Dorfplatz: So wehrte sich das Bürgertum in Kladow

- Vier Meter breiter Radweg im Spektegrünzug? Die Studie für den Radweg liegt vor - hier sind die ersten Details

- 1. Haus am Siemens-Campus: So sieht es aus

- Linke will mehr Social Media im Rathaus

- Faszination im Südpark: Biber, wie geht's dir? Interview mit dem Wildtierbeauftragten über das Tier im See.

- Bauer Ernst prägte Berlin-Gatow: Abschied und Ausflugstipp:

- Kulturchefin der Freilichtbühne Zitadelle: "Pippi Langstrumpf kommt zu uns"

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