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Aus den aktuellen Senatspapieren - eingezeichnet ist alles, was gerade durchgespielt wird. Die Lektüre lohnt sich.

© Spandau-Newsletter

Anbindung verbessern: Welche Verkehrsidee ist die beste für Berlin-Spandau?

Ob U-, S- oder Straßenbahn: Der Senat prüft viele Ideen für Spandau. Eine Übersicht - mit ersten groben Kostenschätzungen.

Mios, Mios, Mios. Nirgendwo werden so viele Verkehrsprojekte geprüft wie in Berlin-Spandau. Logo, ist ja auch ewig nichts passiert - und hier im Berliner Westen entstehen ohne Ende Neubauwohnungen. U-Bahn, S-Bahn, Regio, Straßenbahn – sogar Busse mit Oberleitungsmasten bis Berlin-Staaken und Berlin-Kladow: alles steht auf der Agenda. 

Und was kostet das alles in der Theorie? Die U-Bahnverlängerung über die Pichelsdorfer Straße wird aktuell auf 580 Mio Euro geschätzt. Und auch für die anderen Ideen nennt Verkehrssenatorin Regine Günther, Grüne, Zahlen – und zwar im aktuellen „Stadtentwicklungsplan Mobilität und Verkehr“, liebevoll „StEP MoVe“ abgekürzt. Der stand gerade erst im Fokus. Hier die Quelle: Stadtentwicklungsplan, Seite 40 - die Lektüre lohnt sich, ist interessant! Darüber hat der Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau berichtet, denn kaum ein Thema bewegt die Menschen dort so sehr wie der zähe Verkehr im Alltag. Bitteschön, hier die groben Schätzungen:

1.) 120 Mio für die Straßenbahn von der Paulsternstraße über Wasserstadt und wieder runter zum Rathaus. 2029 soll diese kilometerlange Strecke in Betrieb gehen, betonte jüngst ein Sprecher der Verwaltung und wollte damit Skeptiker überzeugen. Ob dieser Plan zu halten ist? Im Bezirk, im Abgeordnetenhaus und bei Stadtentwicklern gibt es daran Zweifel. Denn "vertiefende Planungen für die vorgesehenen Strecken im Bereich Spandau“ wurden in den letzten zwei Jahren gar nicht aufgenommen und Geld wurde auch nicht in die Hand genommen, wie der Senat im Herbst sagte: Tagesspiegel-Link.

2.) 70 Mio für die S-Bahnstrecke Rathaus bis Berlin-Albrechtshof. Dazu laufen gerade Machbarkeitsstudien (noch bis Sommer 2023). Die gesamten Kosten würden viel höher liegen. Denn die S-Bahnstrecke soll nicht an der Landesgrenze enden, sondern bis Falkensee oder gar Finkenkrug verlängert werden - also in boomende Umland. Spandau ist schließlich ein "Transitbezirk", wie Stadtrat Frank Bewig, CDU, sagt. Allerdings plant der Senat noch größer und denkt auch gleich an den Ausbau der gesamten Strecke von zwei auf sechs Gleise für ICE, Regio und S-Bahn. Hier die ersten konkreten Details im Spandau-Newsletter, wo die sechs neuen S-Bahnhöfe liegen könnten. Inbetriebnahme: nach 2035. Die alte Bücherei, die den S-Bahnplänen im Weg steht, steht seit 20 Jahren leer und soll abgerissen werden (mehr hier im Newsletter).

[Updates, Akten, Nachrichten, Ideen: Den kompletten Spandau-Newsletter gibt es unter leute.tagesspiegel.de]

Dahinten liegt schon Brandenburg. Hier der Regionalbahnhof Albrechtshof. Der neue S-Bahnhof soll rechts entstehen.
Dahinten liegt schon Brandenburg. Hier der Regionalbahnhof Albrechtshof. Der neue S-Bahnhof soll rechts entstehen.

© Imago

Bahnhof Berlin-Albrechtshof. Auch entstehen neue Häuser. Der mögliche S-Bahnhof liegt hart an der Landesgrenze.
Bahnhof Berlin-Albrechtshof. Auch entstehen neue Häuser. Der mögliche S-Bahnhof liegt hart an der Landesgrenze.

© André Görke

3.) 65 Mio für die S-Bahnstrecke Rathaus zur Falkenhagener Chaussee im Falkenhagener Feld. Dort befindet sich seit 60 Jahren eine Großsiedlung, die bisher nur mit dem Bus zu erreichen ist. Der aktuelle Senat will das endlich ändern und prüft aktuell, ob die S-Bahn auf der Strecke der Güterbahn rollen kann, die dort bereits auf einem Gleis durch den Park rollt - hier finden Sie Fotos von Lesern des Spandau-Newsletters. Die S-Bahn würde kurz hinter dem Bahnhof Spandau nach Norden abbiegen. Zwei neue S-Bahnsteige würden benötigt. Hier ist der aktuelle Stand im Spandau-Newsletter.

Falkenseer Chaussee, Februar 2021. Links Kleingärten, rechts ist Platz für einen Bahnsteig.
Falkenseer Chaussee, Februar 2021. Links Kleingärten, rechts ist Platz für einen Bahnsteig.

© André Görke

4.) 65 Mio für die Straßenbahn Rathaus ins Falkenhagener Feld. Auch diese Variante - nach 2035 - ist angedacht, aber noch wenig konkret. Erschlossen würde (über eine andere Strecke als die S-Bahn) ebenfalls das Falkenhagener Feld und die dortigen großen Schulen. Eine zweite Straßenstrecke nach Staaken (ebenfalls ab 2035) ist eher unrealistisch, weil die geplante U-Bahn relativ parallel verläuft.

5.) 30 Mio für den Ausbau des Regionalbahnhofs Spandau. Ebenfalls eine sehr grobe Schätzung, denn aktuell läuft eine Machbarkeitsuntersuchung, was möglich und sinnvoll wäre - siehe Punkt 2. Sogar ein viel teurerer S-Bahntunnel unter der Havel wird geprüft, um oben mehr Platz für Regio und ICE zu schaffen. Möglich ist der Neubau eines vierten Bahnsteigs auf der Wiese zwischen dem Bahnhof und dem Einkaufszentrum - der Bahnhof würde sich damit um 20 Meter breiter machen. Angepeilt wird das Jahr 2035. Dort sollte mal der Transrapid halten - wurde bekanntlich nichts draus. Dort oben könnte ein einfacher Bahnsteig entstehen. Hier lesen Sie mehr Details im Spandau-Newsletter. 

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6.) 10 Mio für einen neuen S-Bahnhof Charlottenburger Chaussee (bei Ikea). Eine pauschale Schätzung - und aktuell steht die Idee auch nicht weit oben auf der Liste. Dieser Bahnhof wäre nützlich für die riesige Polizeiakademie, das Einkaufsviertel mit Ikea und Mediamarkt sowie natürlich das Wohngebiet Tiefwerder mit den hohen Mietshäusern. Die Linke im Bezirk hat in der Vergangenheit die Verlängerung der U2 von Ruhleben bis zu diesem S-Bahnhof vorgeschlagen.

Zur Siemensbahn, die ab 2026 aufgebaut und 2029 in Betrieb gehen soll (100 Jahre nach der ursprünglichen Eröffnung), sind noch keine Kostenschätzungen bekannt. Untersucht wird aktuell aber auch eine Verlängerung nach Westen (Streitstraße) unter der Havel durch mit neuen S-Bahnhöfen unter der Wasserstadt und auf der Insel Gartenfeld - allein im Norden Spandaus werden in den nächsten Jahren 20.000 Menschen mehr als heute leben. Doch auch die Entwickler der Insel Gartenfeld (2022 soll's losgehen) fordern Tempo: Mehr lesen Sie hier im Spandau-Newsletter.

Schon im Frühling 2021 startet die BVG eine neue Express-Linie: vom U-Bahnhof Ruhleben über Rathaus bis in die boomende Nachbarstadt Berlins. Im Spandau-Newsletter vom Tagesspiegel hat die BVG den neuen X37 vorgestellt.

Ebenfalls auf den Prüflisten stehen Radschnellwege auf und neben der Heerstraße bis raus an die Berliner Stadtgrenze sowie nach Falkensee.

Und hier die Themen, die Sie im aktuellen Tagesspiegel-Newsletter für Berlin-Spandau finden. Eine Auswahl der Top-Themen.

- Coronalage in Spandau: Jetzt schon 6 Teststellen - und 3 konkrete Standort-Ideen im Newsletter vom Stadtrat. Ob die Gesundheitssenatorin wohl antwortet?

- Jerusalema-Song: Das neue Super-Video aus dem Waldkrankenhaus

- Neue Pfarrerin aus Siemensstadt und Staaken stellt sich im Newsletter vor

- Problemviertel Pepitahöfe: Dreck, Schreie, Falschparker - und konkrete Ideen, was man machen kann

- Seilbahn oder lieber eine Fähre über die Havel nach Tegel?

- Wildtiergehege in Hakenfelde wird Baustelle: Jetzt kommt der Elektrozaun - hier sind alle Details

- Newsletter-Rätsel um fränkische Straßennamen in Kladow

- WC-Posse am Metzer Platz: Das sagen Stadtrat und Senat zum Hingucker

- Neuer Kunstrasen in Kladow, viele LED-Lampen: Bautermine aus dem Sportausschuss

- Wo ist der Mittelpunkt von Spandau? Viele Leserbriefe, viele Zeichnungen, viele Karten

- Innensenator zu Havellärm: Die Agenda der Wasserschutzpolizei im Kampf gegen Krach und Raser

- Wasserball-Arena: Wie gefährlich ist der Molch auf der Wiese im Südpark?

- Freibad Staaken-West: Stadtrat spricht über die Sommersaison 2021

- Zitadelle: Tipps und Baustellenhinweise

- Musikschule: neue Chefin, neue Ideen

- Wie viele Hunde leben in Spandau? Schätzen Sie mal! Die neue Statistik ist da

Die Tagesspiegel-Newsletter gibt es für alle 12 Berliner Bezirke und haben mittlerweile schon über 240.000 Abos. Darin informieren wir Sie einmal in der Woche gebündelt und kompakt, was so los ist in Ihrem Kiez. Auch lassen wir in den Newsletter oft Leserinnen und Leser zu Wort kommen, schließlich kennt keiner die Kieze so gut wie die Leute, die dort leben.

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