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Hier soll der Nachwuchs an ICE-Abstellgleisen üben.

© promo/Bahn

Altes Stellwerk in Berlin-Reinickendorf: Hier ist der Plan für die Ruine der Deutschen Bahn

Der S-Bahnhof Schönholz an der Grenze zur Berlin-Pankow wird zur Baustelle. Dort entsteht ein Ausbildungszentrum. Und bis wann?

Wer mit der S-Bahn durch den Berliner Bahnhof Schönholz stadteinwärts fährt, sieht auf der linken, dem Bahnhof abgewandten, Seite ein Bauwerk, das dem Verfall preisgegeben scheint.

Es ist ein schmuckloser, zweistöckiger Bau aus roten Klinkern. Und es ist von oben bis unten, nun, nennen wir es freundlich, bemalt. Man kann es aber auch beschmiert nennen, Opfer eines Vandalismus mit dem Farbeimer. Man fragt sich, wann es wohl abgerissen werden wird. Die, wenn man so will, gute Nachricht, kommt aus dem Reinickendorfer Stadtplanungsausschuss.

Denn der Bahnhof Schönholz liegt in Berlin-Reinickendorf. Auf dieser Luftaufnahme können Sie oben das Bauwerk erkennen: Google Maps. Die Ortslage Schönholz hingegen gehört zu Berlin-Pankow.

Im Stadtplanungsausschuss wurde jetzt bekannt, dass die Eigentümerin des Bauwerks, die Deutsche Bahn AG, zu ihrem architektonischen Erbe steht, denn dieses ehemalige Stellwerk – ja, darum handelt es sich – steht unter Denkmalschutz. Errichtet wurde es vor fast 100 Jahren nach Plänen des Architekten Richard Brademann, der für die damalige Reichsbahn Bahnhöfe und Stellwerke konzipierte, im Stile einer neuen Sachlichkeit.

Die Bahn will das Bauwerk aber nicht nur erhalten, sondern auch sinnvoll nutzen, machte jetzt Ulf Wilhelm, sozialdemokratischer Ausschussvorsitzender, bekannt. In der Ausschusssitzung vom 16. Dezember teilten die anwesenden Vertreter der Bahn mit, im Rahmen einer geplanten neuen Aufstellanlage für ICE-Züge das historische Stellwerk als Ausbildungsstellwerk in Zukunft weiterbetreiben zu wollen.

Realisiert werden wird das vermutlich bis 2026, und dann wird das alte Stellwerk wohl auch von außen wieder so aussehen, wie es sich seine Erbauer vor 100 Jahren vorgestellt hatten.

[Dieser Text erschien zuerst im Reinickendorf-Newsletter vom Tagesspiegel. Die 12 Tagesspiegel-Newsletter für die 12 Bezirke mit 235.000 Abos gibt es kostenlos unter leute.tagesspiegel.de]

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