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Überfüllte Fahrradabstellanlagen am Bahnhof Berlin-Spandau.

© André Görke

Ärger am Bahnhof Berlin-Spandau: Jetzt kommen die Schrotträder auf den Müll

Etliche Fahrradleichen blockieren den Parkplatz zwischen Einkaufszentrum und S-Bahnhof. Die "Spandau Arcaden" greifen jetzt durch.

Fahrrad-Ärger? Gibt es jeden Tag am Bahnhof Berlin-Spandau. Die kostenlosen Stellplätze für Fahrräder sind oft belegt - also ketten viele Pendler ihre Räder an Pfosten, Hecken oder Bäume, um anschließend in die Regio oder S-Bahn oder U-Bahn zu springen.

Und so mancher Fahrradfahrer lässt sein Rad auch gleich verrotten und nimmt damit anderen Pendlern damit den kostbaren Platz weg - gut zu erkennen an vergilbten Zeitungen im Körbchen, Pflanzenbewuchs oder fehlenden Reifen.

Deshalb greifen die "Spandau Arcaden" jetzt durch und räumt auf dem Grundstück zwischen Einkaufszentrum und Bahnhof Spandau auf ("Vorplatz" wäre an dieser Stelle etwas zu nett formuliert, weil dieser zugepflasterte Durchlass eher den Charme eines städtebaulichen Provisoriums hat - auf diese Kaugummi-Abwurffläche sollte eigentlich der Transrapid hin). Aber zurück zu den Schrotträdern von Spandau...

„Sehr geehrte Dame, sehr geehrter Herr, Sie haben Ihr Fahrrad schon vor sehr langer Zeit hier abgestellt, daher gehen wir davon aus, dass Sie das Eigentum an Ihrem Fahrrad aufgegeben haben und es nicht mehr benötigen“, schreiben die Arcaden freundlich - und wedeln dann mit dem Bolzenschneider: Wenn das Fahrrad nicht innerhalb von 6 Wochen abgeholt wird, „sehen wir Ihr Fahrrad als illegale Abfallentsorgung an und werden es entsorgen lassen.“

Rechnen muss man schon selbst: Oben auf den Arcaden-Zettel steht aber das Datum, an dem der Zettel befestigt wurde. Und natürlich bekommt auch nicht jedes Rad so einen Zettel, sondern nur die, die dort ganz offensichtlich schon lange stehen.

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Diese Zettel wurden an die Räder geknippert.
Diese Zettel wurden an die Räder geknippert.

© André Görke

Das Büro von Verkehrssenatorin Regine Günther, Grüne, übrigens auch schon seit 2016 im Amt, will hier schon seit langer Zeit ein Fahrradparkhaus hinstellen, kommt aber mit den Plänen seit Jahren nicht voran. 2017 wurde geprüft, 2018 abgenickt, 2019 nachgezählt, 2020 geschah nix und 2021 wird neu gewählt. Ein paar U-Bahnstationen weiter prüft der Senat noch ein zweites Fahrradparkhaus. Dabei ist der Bedarf doch hier im Zentrum am Pendlerbahnhof extrem hoch: „Bedarf für 1900 Räder“. Die Zahl der vorhandenen Fahrradbügel liegt laut Senat bei 650 Stück ("im Umfeld des Bahnhofs").

Das Problem: Alle Grundstücke sind blockiert - auch die Wiese, wo einst der Transrapid langdonnern sollte. Das Grundstück braucht die Bahn nämlich selbst und will dort bis 2035 einen neuen Bahnsteig mit zwei Gleisen bauen. Der Bahnhof würde somit 20 Meter näher ans Einkaufszentrum rutschen. Die Fahrradabstellanlage braucht dann einen neuen Platz. Nur wo?

Wie viele Räder die Arcaden wohl in diesem Sommer eingesammelt haben? Die Tagesspiegel-Anfrage liegt auf dem Tisch des Arcaden-Chefs - bald mehr im Tagesspiegel-Newsletter für Spandau: leute.tagesspiegel.de

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