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Das Neuköllner Rathaus.

© Paul Zinken/dpa

Bernward Eberenz von den Freien Wählern: Neuköllner Stadtrat entschuldigt sich für Vergewaltigungswünsche

Der Umweltstadtrat von Berlin-Neukölln hatte mit einem Twitter-Kommentar für Empörung gesorgt. Nun bittet er per Pressemitteilung um Verzeihung.

Der Neuköllner Umweltstadtrat Bernward Eberenz (Freie Wähler) hat öffentlich um Verzeihung für einen Twitterkommentar gebeten. In diesem hatte er der Autorin Jasmina Kuhnke gewünscht, eine Massenvergewaltigung mitzuerleben. Der Kommentar hatte im Bezirksamt und in der Öffentlichkeit für breite Empörung gesorgt.

„Vergangenen Samstag habe ich auf Twitter in einem Moment großer innerer Aufgebrachtheit eine völlig inakzeptable Äußerung getan“, schreibt Eberenz nun in einem Pressestatement. 

Und weiter: „Es liegt mir absolut fern, irgendjemandem Gewalterfahrungen welcher Art auch immer zu wünschen! Dass dieser Eindruck entstanden ist, bedaure ich zutiefst und bitte dafür in aller Form um Entschuldigung.“

Eine Anfrage, ob Eberenz Jasmina Kuhnke auch persönlich kontaktiert beziehungsweise um Verzeihung gebeten habe, ließ er bislang unbeantwortet.

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Kuhnke selbst erklärte auf Twitter, dass sie die Entschuldigung weder ernst nehmen noch annehmen könne – und verwies auf einen weiteren Facebook-Post des Stadtrates, in dem er sie als „zutiefst frauenfeindlich“ bezeichnet hatte. 

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Kuhnke hatte vor einigen Tagen auf ihrem Account „Quattromilf“ eine Äußerung von Manuel Ostermann, stellvertretender Bundesvorsitzender der Polizeigewerkschaft DPolG, kritisiert. Ostermann hatte eine Videoaufnahme einer Massenvergewaltigung aus Pakistan mit den Worten „Was sind das für Affen“ kommentiert.

Bernward Eberenz, Bezirksstadtrat für Umwelt und Natur in Neukölln.
Bernward Eberenz, Bezirksstadtrat für Umwelt und Natur in Neukölln.

© promo

Kuhnke schrieb dazu: „Das Polizeiproblem in einem Tweet“ und kritisierte Ostermanns Äußerungen in weiteren Tweets als rassistisch. Man könne eine Tat auch verurteilen, ohne sich rassistischer Vorurteile zu bedienen, schrieb Kuhnke weiter.

Eberenz wiederum kommentierte in Richtung Kuhnke: „Vielleicht braucht diese Person mal ein vergleichbares Erlebnis, um zu begreifen, WO das Problem liegt.“ Mit dem Ereignis spielte er auf die im Ursprungsvideo dargestellte Massenvergewaltigung an. Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) sowie der Stadtentwicklungsstadtrat Jochen Biedermann (Grüne) distanzierten sich öffentlich und verurteilten die Äußerungen scharf. 

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