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Heidi Hetzer während ihrer Weltreise im Jahr 2015.

© Promo

Berlins älteste Ralleyfahrerin: Heidi Hetzer will mit pinkem Jeep durch Afrika touren

Sie will ganz unauffällig sein, eine nette alte Dame, die durch die Gegend fährt - und doch hat sich Heidi Hetzer ein schrilles Gefährt zugelegt.

Für die nächste Tour durch Afrika hat sich Ralleyfahrerin Heidi Hetzer einen pinkfarbenen Toyota ausgesucht. Die Farbe, so schreibt die 81-Jährige auf Facebook, ist so grell, dass sie alle Autodiebe mit einem lauten "Igittigittigitt, ist der hässlich!", in die Flucht schlägt. Der Toyota Landcruiser hat Allradantrieb und einen 6-Zylinder-Motor ohne Elektronik.

Das ist wichtig, weil im Ausland die meisten Autos noch keine Elektronik haben. "Man kann ihn ja sonst nicht reparieren", sagt Hetzer zum Tagesspiegel. Der Motor kommt von Japan über Dubai nach Deutschland.

Diesmal wolle sie es etwas bequemer haben als mit dem Oldtimer Hudo, sagt Heidi Hetzer. Das neue Gefährt hat eine Heizung, einen Kühlschrank, einen großen Wassertank, einen Platz zum Schlafen unter dem Hubdach und eine Außendusche. So viel Luxus ist ihr fast schon wieder unheimlich, sagt Heidi Hetzer.

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Sie hofft, vor allem in Kontakt mit Menschen aus der Gegend zu kommen. Deshalb will sie möglichst oft auch ins Landesinnere. An Menschenkontakt fehlt es ihr derzeit nicht. Überall platzen ihre Lesungen und Signierstunden aus allen Nähten, müssen größere Räume gefunden oder mindestens mehr Stühle herbeigeschafft werden, egal ob in Spandau oder Neuruppin. Viele Menschen bitten sie, etwas Ermutigendes als Widmung zu schreiben.

Heidi Hetzer will kein großes Abschiedsfest

Großen Abschied feiern will sie diesmal nicht. Übernächste Woche bringt sie das Auto nach Rotterdam. Dort wird es eingeschifft und nach Alexandria transportiert. Sie selbst fliegt im November nach Kairo, schaut sich ein bisschen um und fährt von dort nach Alexandria, wo sie ihren neuen Begleiter trifft. Der fährt allerdings mit seinem eigenen Auto, darauf hat sie diesmal Wert gelegt.

Am 12. November starten die beiden Richtung Sudan, Eritrea und Äthiopien. Noch sind alle Papiere nicht beisammen, aber das kennt sie ja schon. "Kann immer sein, dass man Schiffbruch erleidet und etwas umändern muss", sagt sie. Weiter geht es nach Kenia. Dort trifft sie alte Bekannte, Barack Obamas Schwester Auma zum Beispiel, die in Berlin studiert hat.

In einem Jahr geht es an der Westküste zurück

Nach einer kleinen Pause soll es weiter gehen Richtung Uganda und Kongo. Im Frühjahr will sie in Kapstadt sein und das Auto dort erst einmal einlagern. Ende April will sie zurückkehren nach Berlin. Der zweite Teil der Reise ist dann für den kommenden Herbst geplant. Dann will sie an der Westküste zurück Richtung Norden fahren.

Der Toyota hat zwar etliche PS, aber die will Heidi Hetzer nicht zeigen, sie will auf keinen Fall aggressiv wirken. "Ich habe auch keine dicken Stoßstangen und keine großen Scheinwerfer", sagt sie. Die Leute sollen nicht sagen: "Was will die Alte denn mit so’nem heißen Ofen?" Sie möchte am liebsten ganz unauffällig sein, eine nette alte Dame, die durch die Gegend fährt. Aber eine, die es in sich hat.

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