Berliner Streetart-Projekt: Der Ku'damm wird zur Graffiti-Kunstmeile
Installationen auf dem Mittelstreifen des Kurfürstendamms und der Tauentzienstraße erinnern an die 50-jährige Geschichte des Graffiti-Sprayens.
Vor etwa 50 Jahren tauchten in den Straßen von New York die ersten Graffiti in der Form von „Tags“ auf – den oft bunten Schriftzügen, mit denen Streetart-Künstler ihre Pseudonyme an Wände, Züge oder andere Dinge sprühen.
Damals hätte sich niemand träumen lassen, dass die meist illegale und angefeindete Kunstform es bis auf den Berliner Kurfürstendamm schaffen würde – und das ganz legal. Nun ist es soweit.
Am kommenden Donnerstag beginnt die Freiluftausstellung „All We Wrote – The Passion of Graffiti“ auf dem Mittelstreifen des Boulevards inklusive der Tauentzienstraße. Bis zum 26. Juni stehen 17 Installationen zwischen Uhlandstraße und Wittenbergplatz.
New York, Amsterdam, Paris, Sao Paulo und Berlin werden als „originale Schauplätze der Graffiti-Kultur“ zum Teil durch Modelle von U- und S-Bahnwagen symbolisiert.
Außerdem stehen Stilisierungen des Fernsehturms und des Gasometers in Schöneberg für Berlin, eine rote Mühle für das „Moulin Rouge“ in Paris oder Wassertanks für New York.
Künstlerinnen und Künstler aus einigen Ländern arbeiten noch mit Spraydosen daran, Tags oder Bilder hinzuzufügen. Bereits am Mittwoch um 18 Uhr öffnet ein temporärer „Urban Contemporary Store“ im Kranzler-Eck mit einer Graffiti-Schau. Dort werden auch geführte Touren zu den Installationen draußen angeboten.
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Die Graffiti-Schau entwickelten der Künstler Baye Fall sowie Roland Prejawa, der schon mehrere Streetart-Projekte organisiert hat. „All We Wrote“ soll später auch in den anderen Städten gezeigt werden, um die es in der Ausstellung geht.
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Das Projekt markiert den Start der Marke „BLVD Ku’damm“. Damit solle die „ungebrochene Anziehungskraft des Kurfürstendamms“ weltweit beworben werden, sagt Romy Schubert. Sie ist Projektleiterin der AG City und Geschäftsführerin der Standortgemeinschaft „BID Ku’damm-Tauentzien“. BID steht für „Business Improvement District“. Immobilieneigentümer zahlen für Aufwertungen der Gegend zwischen Uhlandstraße und Wittenbergplatz. Dazu gehören auch die vielen Blumen auf dem Mittelstreifen.
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