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Björn Böhning war seit 2011 Chef der Senatskanzlei. Nun wird er Staatssekretär im Ministerium für Arbeit und Soziales.

© Jörg Carstensen/dpa

Berliner Senatssitzung: Björn Böhning wurde verabschiedet

Ein neuer Chef für die Berliner Senatskanzlei wurde noch nicht bestimmt. Müller beschränkt sich bei der Suche nicht nur auf die Berliner SPD.

Von Ulrich Zawatka-Gerlach

Mit einem Glas Sekt und guten Worten wurde der Chef der Senatskanzlei, Björn Böhning, am Dienstag in der Senatssitzung verabschiedet. Nachmittags kam ein Blumenstrauß dazu, der im Kreis der SPD-Abgeordneten von Fraktionschef Raed Saleh überreicht wurde. Der 39-jährige Böhning wird schon am Donnerstag seinen Dienst als neuer Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales antreten.

Seit Dezember 2011 war Böhning für die Steuerung und Planung der Regierungsarbeit im Roten Rathaus an zentraler Stelle verantwortlich. Jetzt muss der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) für den in der Bundes-SPD hervorragend vernetzten Diplom-Politologen einen passenden Ersatz finden. Dies soll, so hört man in Senatskreisen, bis Ostern geschehen.

Drei Optionen für Böhnings Nachfolge

Für eine interne Lösung stehen drei Männer in engerer Wahl. Erstens der Staatssekretär für Wissenschaft und Forschung, Steffen Krach (38), ein agiler und durchsetzungsfähiger, trotzdem umgänglicher Genosse aus Schöneberg. Gegen ihn spricht nur, dass sich Müller einen ähnlich kompetenten Ersatz für das Wissenschaftsressort suchen müsste.

Zweitens der profilierte SPD-Linke und Bildungs-Staatssekretär Mark Rackles (51), der in seiner Verwaltung ebenfalls als schwer ersetzbar gilt. Drittens der Sport-Staatssekretär Christian Gaebler (53), ein enger Vertrauter des Regierungschefs, doch parteiintern umstritten.

Müller sucht bundesweit

Dem neuen Trend der innerparteilichen Erneuerung folgend, wäre wohl eine jüngere Frau vom linken Parteiflügel die ideale Lösung des Personalproblems. Weil in der Berliner SPD keine geeignete Chefin der Senatskanzlei in Sicht ist, sucht Müller auch in der Bundespartei, um den wichtigen Posten mit einer Person zu besetzen, der er vertraut – und die Willens und in der Lage ist, mit den wenig pflegeleichten Koalitionspartnern Linke und Grüne eng zusammenzuarbeiten.

Erschwerend kommt hinzu, dass in Berlin in dreieinhalb Jahren wieder gewählt wird und nach aktuellem Stand der Umfragen auch der Job des Kanzleichefs aus sozialdemokratischer Perspektive ein Schleudersitz ist. Und viele Genossen sind schon in Bundesministerien untergekommen.

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