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Alles Reklame. 350 Millionen Euro in 15 Jahren soll die Werbung bringen.

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Berliner Senat vergibt Rechte für Außenwerbung: Einnahmen des Landes durch Werbung steigen signifikant

Die Werberechte für den öffentlichen Raum wurden neu vergeben - zur Freude des Senats. Es wird ein Drittel weniger Werbe-Großflächen geben.

Jubelmeldung aus der Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz, verhaltene Freude bei der Wall GmbH: Die Werberechte für das öffentliche Straßenland sind zu großen Teilen neu vergeben worden, und die Senatsverwaltung hat offenbar so gut verhandelt, dass „die Einnahmen des Landes aus der Werbung signifikant steigen“. Nach Angaben von Senatorin Regine Günther kassiert das Land in den kommenden 15 Jahren 350 Millionen Euro von Wall und zwei anderen Werbeunternehmen. Dazu kommen noch Einnahmen aus der Vermarktung der Wartehallen der BVG, hier läuft aber noch das Vergabeverfahren.

Der rot-rot-grüne Senat hat die Vermarktung der Werberechte im öffentlichen Raum umgestellt. Bislang gab es die Rechte für Wall, und im Gegenzug übernahm das Unternehmen den Betrieb von öffentlichen Toiletten und Brunnen. Diesen Zusammenhang gibt es jetzt nicht mehr. Das Land verkauft die Werberechte und will aus den Einnahmen die Toiletten und Brunnen finanzieren. Nach Angaben des Senats ist die europaweite Ausschreibung für den Betrieb der Toiletten „auf großes Interesse gestoßen“. Es zeichne sich damit eine „verbesserte Versorgung mit mehr Toiletten ab, was bei einer Beibehaltung der Koppelung von Toiletten und Werbung bei gleichzeitiger Reduzierung der Werbeanlagen nicht möglich gewesen wäre“.

Senat will auch Zahl der Werbeflächen verringern

Denn der Senat möchte mit seiner neuen Vergabepolitik nicht nur Geld einnehmen, sondern auch die Zahl der Werbeflächen an Straßen und Plätzen verringern sowie ein einheitliches Design durchsetzen. Laufende Bilder oder blinkende Sequenzen sind künftig verboten. Von digitalen Werbeanlagen müssen die Betreiber zudem „auf Anforderung des Landes“ kostenfrei Katastrophenmeldungen und Verkehrsinformationen senden.

Die Wall GmbH hat den Zuschlag bekommen für die hinterleuchteten City Light Poster und Vitrinen, dazu gehören künftig 169 Großformate und 883 kleinere Vitrinen und Werbesäulen. Das ist immer noch das lukrativste Geschäft, obgleich es rund 30 Prozent weniger Großwerbeflächen und gut zehn Prozent weniger Kleinvitrinen gibt als bislang. Die 2500 Litfaßsäulen bewirtschaftet künftig nicht mehr Wall, sondern die ILG-Außenwerbung aus Stuttgart. Und die „Dauerwerbung an Mastschildern“, in der Regel sind das Hinweisschilder, erhält die Mediateam Stadtservice GmbH.

Ausschreibung für Betrieb der Toiletten wird bald vergeben

In den nächsten Monaten soll entschieden werden, wer die rund 250 Toiletten bewirtschaftet und welche Firma die Werbeflächen an den 4500 Wartehallen der BVG vermarkten darf; hierfür bewirbt sich auch Wall. Das Berliner Unternehmen gehört seit einigen Jahren zum französischen JCDecaux-Konzern und dominierte bislang den Außenwerbemarkt der Hauptstadt. In einem Produktionswerk im brandenburgischen Velten und in der Firmenzentrale an der Friedrichstraße beschäftigt Wall nach eigenen Angaben rund 450 Mitarbeiter. Dazu gibt es 80 Beschäftigte bei der Wall-Tochter „Draußenwerber“, die von Spandau aus die Werbeflächen bestücken.

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