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Die Tram zum Hermannplatz soll künftig durch eine für Autos gesperrte Falckensteinstraße in Kreuzberg führen.

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Berliner Senat beschließt Straßenbahnstrecke: Falckensteinstraße in Kreuzberg wird für Tramverlängerung autofrei

Der Senat hat die Route der Straßenbahnlinie M10 zum Hermannplatz beschlossen. Für die Verbindung sollen entlang der Strecke 300 Parkplätze wegfallen.

Der Berliner Senat hat am Dienstag die Streckenverläufe und weiteren Planungen für zwei weitere Straßenbahnlinien beschlossen. Wie berichtet steht damit die Trasse der Verlängerung der M10 von der Warschauer Brücke in Friedrichshain durch den Görlitzer Park zum Hermannplatz in Neukölln, sowie die Route der Tangentialverbindung zwischen dem S-Bahnhof Pankow und dem Pasedagplatz in Weißensee über den S-Bahnhof Heinersdorf fest.

Insbesondere die Planung der M10-Verlängerung hat dabei auch Folgen für Autofahrer, wie sich nun zeigt. So soll die auf der Route liegende Falckensteinstraße für den Autoverkehr komplett gesperrt werden. Das erklärte Verkehrssenatorin Regine Günther (Grüne) in der Senatspressekonferenz. Auf einer Visualisierung die Günther präsentierte, führen neben den beiden Tramgleisen nur noch Radwege durch die Straße zwischen Schlesischem Tor und Görlitzer Park in Kreuzberg.

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Entfallen werden damit auch die Parkplätze in dem Abschnitt. Aber auch auf anderen Teilen der Strecke werden Stellplätze zugunsten der Tram gestrichen. Insgesamt sind es entlang der 2,9 Kilometer langen Verbindung rund 300 Stück, sagte Günther.

„Wir planen eine sehr attraktive Gestaltung“, sagte die Verkehrssenatorin und bezog sich damit auch auf die in der Diskussion stehende Route durch den Görlitzer Park. Diese dürfte noch zu weiteren Debatten führen, erklärte sie. „Ich rechne nicht mit Protesten, aber ich glaube schon, dass die Debatte kontrovers geführt wird.“ Wichtig sei daher eine Lösung, die die Menschen mitnehme.

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Auf Wunsch von Anwohnenden soll die Tramstrecke durch die Grünanlage daher als Rasengleis führen. Auch gesicherte Gehwege und Überquerungen würden geplant, sagte die Senatorin und zeigte sich überzeugt: „Es wird sich in das Gesamtensemble sehr gut einfügen.“

Mit einem Rasengleis und breiten überwegen für Fußgänger soll die Tram-Querung des Görlitzer Parks sich ins Ensemble einfügen, hofft Senatorin Regien Günther (Grüne).
Mit einem Rasengleis und breiten überwegen für Fußgänger soll die Tram-Querung des Görlitzer Parks sich ins Ensemble einfügen, hofft Senatorin Regien Günther (Grüne).

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Als Ausgleich zur Straßenbahntrasse im Park sei zudem geplant, das Görlitzer Ufer am Landwehrkanal zu einer autofreien Promenade umzubauen. Dazu stehe die Senatsverwaltung in Kontakt mit dem Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg, so Günther.

Auch Pläne, wo die Haltestellen entlang der neuen Straßenbahnverbindung liegen sollen, gibt es bereits. Von der Warschauer Straße aus kommend soll die erste Station am Beginn der Falckensteinstraße liegen. Anschließend ist ein Halt an der Glogauer Straße, Ecke Reichenberger Straße geplant.

In der darauf folgenden Pannierstraße sollen die Trams im Bereich der Kreuzung zur Framstraße sowie an der Sonnenallee halten, ehe die Straßenbahnen ihren Endpunkt in der Urbanstraße nahe dem Hermannplatz erreichen.

Linke-Bundestagsmitglied Meiser kritisiert die Tram-Pläne durch den Görlitzer Park

Kritik an der Streckenführung durch den Görlitzer Park kam vom Kreuzberger Bundestagsabgeordneten Pascal Meiser (Linke). „Eine Querung des Parks durch zwei Tramspuren und entsprechende Sicherheitsabsperrungen würde eine der wenigen zusammenhängenden grünen Erholungsflächen in Kreuzberg nachhaltig beschädigen.“

Der Plan sei ein Affront gegenüber all jenen, die darauf vertraut hätten, dass bei der Entscheidung über die Trassenführungen die zahlreichen Einwände der Anliegerinnen und Anlieger ernst genommen würden. Weitere Proteste dagegen seien „erwartbar“.

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