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In den nächsten zwei Jahren sollen 94 neue Fahrzeuge beschafft werden.

© Manfred Thomas Tsp

Berliner Rettungskräfte: Senat verspricht mehr Geld und Material für die Feuerwehr

Die Feuerwehr soll aufgerüstet werden. Innensenator Andreas Geisel wandte sich mit einem Brief persönlich an die Rettungskräfte.

Beförderungsjubel bei der Polizei – Stille bei der Feuerwehr. Ende Januar durften unter anderem 128 Polizisten aus Steglitz-Zehlendorf und Tempelhof-Schöneberg ihre Beförderungsurkunde entgegennehmen. Hier wird der jahrelange Beförderungsstau nun abgebaut, bei der Feuerwehr ist bisher nichts geschehen.

Auch deshalb hat sich Innensenator Andreas Geisel (SPD) nun mit einem Brief persönlich an die Feuerwehrleute gewandt. Damit wolle er den rund 3500 Beamten der Berufsfeuerwehr und den Mitgliedern der Freiwilligen Feuerwehr signalisieren, dass sie nicht vergessen würden, hieß es aus der Innenverwaltung des Senats.

Mit dem Doppelhaushalt 2018/19 will die rot-rot-grüne Koalition – wie berichtet – 354 neue Stellen bei der Feuerwehr schaffen. Außerdem sollen 376 Beamte in den nächsten zwei Jahren befördert werden. Damit will der Innensenator den steigenden Einsatzzahlen begegnen und die Besoldung der Berliner Feuerwehrleute an den Bundesdurchschnitt anpassen.

Ein gutes Signal an die Mannschaft

Aber das ist nicht die einzige gute Nachricht, die Geisel den Rettungskräften mitteilen konnte. Der Senat investiert auch in die Ausstattung. So sollen in den nächsten zwei Jahren 94 neue Fahrzeuge beschafft werden, darunter 36 Rettungs- und 20 Notarztwagen. Für zehn Millionen Euro sollen Wachen saniert und vier Dienststellen im Osten der Stadt komplett neu gebaut werden. Auch einige der vielen maroden Wachen der Freiwilligen Feuerwehr sollen saniert werden. Hierfür hat der Senat das zehn Millionen Euro schwere „Sondersanierungsprogramm Freiwillige Feuerwehr“ aufgelegt.

Der Landesbranddirektor Wilfried Gräfling nannte Geisels Brief „ein gutes Signal an die Mannschaft“. Die beschlossenen Maßnahmen seien „ein kräftiger Schluck aus der Pulle“. Der Landesbeauftragte der Freiwilligen Feuerwehr, Lutz Großmann, freute sich über die Sanierungen, verwies aber zugleich auf Einsatzfahrzeuge, die im Durchschnitt zwanzig Jahre alt seien und nicht mehr den Standards entsprächen.

Die Opposition im Abgeordnetenhaus befürwortet Geisels Pläne. Die Investitionspakete und die neuen Stellen gingen in die richtige Richtung, sagte der AfD-Innenpolitiker Karsten Woldeit. „Allerdings zeigen die Maßnahmen auch, wie viel in den vergangenen Jahren versäumt wurde.“

Caspar Schwietering

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