zum Hauptinhalt
Im Schloss Charlottenburg, wo einst Kurfürsten und Könige feierten, vergnügte man sich am Samstagabend ganz demokratisch.

© Robert Schlesinger/dpa

Berliner Presseball: Eine Gala für die Demokratie

Berliner Presseball feierte im Schloss Charlottenburg den Jahrestag des Mauerfalls. Es war die erste Sommergala.

Den Berliner Presseball gab es erstmals auch als Sommergala im Schloss Charlottenburg. Veranstalter Mario Koss begrüßte am Samstagabend auch VIPs zum ersten eleganten Fest in der Orangerie von Schloss Charlottenburg. Ehrenbürgerin Margot Friedländer etwa wurde immer wieder um Fotos gebeten, bevor sie in der Großen Orangerie Platz nehmen konnte.

Der Regierende Bürgermeister Michael Müller war sich in dem Grußwort, das er geschickt hatte, sicher, dass dort, wo schon zu höfischen Zeiten gefeiert wurde, sich auch die Berliner Stadtgesellschaft königlich amüsieren werde. Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer ging in ihrer Grußadresse auf die beiden Jubiläen ein, die im Mittelpunkt stehen sollten: 30 Jahre Mauerfall und 70 Jahre Grundgesetz. Demokratie sei nicht selbstverständlich, sondern müsse gelebt werden und dürfe nicht in Ritualen erstarren, gab sie den Galagästen mit auf den Weg. Unter anderem die Schauspieler Jürgen Prochnow, Hardy Krüger Jr. und Jenny Elvers waren gekommen sowie Sänger Gil Ofarim und Rechtsanwältin Seyran Ates.

Ashok Sridharan, Oberbürgermeister von Bonn, hatte viele Tipps für das Beethoven-Jahr 2020 mitgebracht und gab einen Überblick über die umfassenden Aufgaben, die seine Stadt seit dem Regierungsumzug übernommen hat. Die Kulturbürgermeisterin von Leipzig, Skadi Jennicke, warb für Leipzig als Konzertstadt und für das Clara-Schumann-Festjahr. Geplant waren im Laufe der Sommernacht zudem noch musikalische Auftritte von Andrej Hermlin und seiner Swing Dance Band sowie von Kate Ryan und Leo Rojas.

Im Garten wartete das große Büfett

Bis zu 1000 Euro zahlten Gäste für die Karten zur Gala. Dafür konnten sie auf 1000 Quadratmetern Schlossgelände flanieren. Zu denen zählte auch der Garten, in dem ein großes Büfett aufgebaut war. Das eröffnete der frühere Presseball-Veranstalter Andreas Dorfmann gerade noch rechtzeitig, bevor eine temperamentvolle Tropicana-Show den Saal eroberte.

Zu Beginn hatte Harfenspielerin am roten Teppich die Gäste auf Klassik-Erlebnisse eingestimmt. Etliche Männer hatten sich leicht verwegen vom Sommer zu leuchtend farbigen Anzügen inspirieren lassen. Knapp 600 Gäste insgesamt wurden erwartet. Auch die Präsidentin der Europäischen Bewegung Deutschland, Linn Selle, hatte ein Grußwort vorbereitet und den Gästen einen politischen Gedankenanstoß für ihre Gespräche mit auf den Flanierweg gegeben: „Demokratie ist keine Party, zu der man eingeladen wird, sondern eine, die man selbst ausrichtet.“

Zur Startseite