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Ein Steifenwagen vom Typ Opel Zafira. 344 davon hat die Berliner Polizei zurzeit im Einsatz.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berliner Polizeiautos fahren wieder: Die Streifenwagen sind aufgetaut

Der massenhafte Ausfall der Berliner Polizeiautos am Montag bleibt mysteriös: Am Dienstag funktionierten die Streifenwagen wieder.

Die minus zehn Grad am Montagmorgen waren offenbar zu kalt für etwa 85 der 344 Streifenwagen der Berliner Polizei. Aber die minus acht am Dienstag vertrugen die Autos: Nach Auskunft eines Polizeisprechers sind die Streifenwagen allesamt wieder angesprungen. Die genauen Gründe für den massenhaften Ausfall am Montag seien unklar. "Bei einigen kann es die Batterie gewesen sein, bei anderen vielleicht der Kraftstoff." Diesel neigt - anders als Benzin - dazu, bei großer Kälte etwas zähflüssiger zu werden ("zu versulzen"), was für Kraftstofffilter und Einspritztechnik zum Problem werden kann. Allerdings macht sich dieser Effekt nach Auskunft des ADAC meist erst ab etwa minus 20 Grad bemerkbar.

Nach Auskunft des Präsidiums wurden einige der betroffenen Exemplare am Montag überprüft, aber nicht alle. Einige seien bereits im Laufe des Tages wieder angesprungen. Am Mittag war die Temperatur immerhin auf etwa minus sechs Grad gestiegen. Die Berliner Polizei setzt im Streifendienst nach Angaben der Pressestelle zurzeit ausschließlich das Opel-Modell Zafira ein. Betankt werden sie an mehreren eigenen Tankstellen im Stadtgebiet. Laut ADAC werden die öffentlichen Tankstellen ab Oktober mit einem Dieselkraftstoff beliefert, der bis etwa minus zehn Grad uneingeschränkt flüssig bleibt. Ab November sei dann Winterdiesel Standard, das bis mindestens minus 20 Grad funktioniere.

ADAC-Technikexperte Jörg Kirst sagte dem Tagesspiegel, dass auch mangelhafte Wartung den Ausfall begünstigen könne: Ein bereits verschmutzter Kraftstofffilter funktioniere möglicherweise nicht mehr richtig, sobald der Kraftstoff nur eine Spur zähflüssiger werde. Der ADAC habe bereits früher Probleme speziell mit Opel-Modellen bei strengem Frost bemerkt.

Allerdings war die Polizei mit ihren Problemen nicht allein. Nach Auskunft von Kirst meldeten sich am Sonntag rund 1800 und am Montag fast 2600 Autofahrer in Berlin und Brandenburg wegen Pannen bei dem Club. "Normal wäre ein Drittel davon." Oft habe die Batterie schlappgemacht, aber Dieselfahrzeuge seien generell häufiger betroffen als Benziner.

Bei der BVG hieß es: "Wenn wir mit dem Diesel Probleme bekommen, müssen es schon minus 20 Grad sein." Zuletzt habe es nur einzelne Probleme mit vereisten Türkanten von Bussen gegeben, die während der Feiertage draußen gestanden hätten. Außerdem hätten die Zusatzheizungen älterer Exemplare teilweise Anlaufschwierigkeiten.

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