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Polizisten stehen hinter Absperrbändern auf dem Gelände eines Baumarktes in Berlin-Wedding.

© Paul Zinken/dpa

Update

Berliner Polizei spricht von gezieltem Angriff: Schüsse auf Baumarkt-Parkplatz in Wedding – 16-Jähriger wieder freigelassen

Bei Schüssen und Messerstichen auf einem Parkplatz werden drei Männer schwer verletzt. Ein Zusammenhang mit arabischstämmigen Großfamilien wird geprüft.

Nach den Schüssen auf dem Parkplatz eines Baumarktes in Berlin-Wedding hat die Polizei einen Verdächtigen Samstagfrüh wieder freigelassen. Der Verdacht gegen den 16-Jährigen habe sich nicht erhärtet, sagte ein Polizeisprecher.

Die Polizei sucht weiter nach Verdächtigen. Die Hintergründe der Attacke bleiben unklar. „Die Ermittlungen dauern an.“

Auf dem Parkplatz war es am Freitagabend zu einer Auseinandersetzung zwischen mehreren Männern gekommen. Nach Angaben der Polizei wurden drei Männer schwer verletzt und ins Krankenhaus gebracht. Ein 44-Jähriger soll Messerstiche in den Oberkörper erlitten haben, ein 36-Jähriger mehrere Schussverletzungen. Ein weiterer 44-Jähriger soll einen Knochenbruch nach einem Schlag erlitten haben.

„Anschließend sollen zwei mutmaßliche Täter mit einem Auto vom Tatort geflüchtet sein“, heißt es im Polizeibericht. Beim Herunterfahren vom Gelände sollen sie einen bislang unbekannten Mann angefahren, „augenscheinlich aber nicht verletzt haben“. Außerdem sei eine Zeugin, die die Tat gesehen habe, danach betreut worden. Der 16-Jährige war noch auf dem Parkplatz festgenommen worden.

Polizei geht von gezieltem Angriff aus

Die Tat ereignete sich gegen 18 Uhr am Kapweg, unweit des Kurt-Schumacher-Platzes an der Grenze zu Reinickendorf. Polizei und Feuerwehr rückten zu einem Großeinsatz aus.

Polizisten mit Maschinenpistolen suchten auf dem Gelände des Baumarktes nach Verdächtigen.
Polizisten mit Maschinenpistolen suchten auf dem Gelände des Baumarktes nach Verdächtigen.

© Paul Zinken/dpa

Die Polizei geht weiter davon aus, dass es sich um einen gezielten Angriff handelte. Die Hintergründe müssten noch ermittelt werden. Die Tat habe sich durch ein großes Gewaltpotenzial ausgezeichnet, hieß es von der Polizei.

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Ein Fachkommissariat beim Landeskriminalamt (LKA) hat die Ermittlungen übernommen. Die Polizei sucht auch nach dem Wagen, mit dem die Täter geflohen sein sollen. Behördenangaben zufolge wird auch ein Zusammenhang mit arabischstämmigen Großfamilien überprüft.

In Wedding kam es schon mehrfach zu Schießereien

Die "B.Z." berichtet, einige der Kontrahenten sollen aus Clan-Familien stammen. Schutzgeld-Erpressungen könnten eine Rolle gespielt haben, schreibt die Zeitung unter Berufung auf Ermittlerkreise.

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Der Tatort war am Freitagabend abgesperrt. Die Polizei war mit der Tatortrekonstruktion und Spurensicherung beschäftigt - und befragte eine Reihe von Augenzeugen nach ihren Beobachtungen. Der Tatverdächtige, der schließlich festgenommen wurde, habe zu einer Gruppe von Zeugen gehört, die befragt wurden, hieß es. Er wurde nun aber wieder freigelassen.

In der Vergangenheit kam es in Wedding mehrmals zu Schießereien, zuletzt erst im vergangenen Monat. (Tsp, dpa)

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