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2008 befuhr die historische Dampflok "Ampflwang" die Strecke der Heidekrautbahn am ehemaligen Bahnhof Blankenfelde.

© IMAGO

Berliner Nahverkehr: Die Heidekrautbahn soll wieder fahren

Eine Arbeitsgemeinschaft hat eine Petition für den Wiederaufbau der Verbindung Basdorf-Gesundbrunnen gestartet. Doch das Projekt wäre teuer.

Es geht ihnen zu langsam. Weil der Wiederaufbau der Heidekrautbahn aus Basdorf über Wilhelmsruh nach Gesundbrunnen seit Jahren nicht vorankommt, hat die Kommunale Arbeitsgemeinschaft Heidekrautbahn jetzt eine Onlinepetition gestartet. Ziel ist es, mit dem Ausbau jetzt zu beginnen. Mehr als 2600 Befürworter haben bereits unterschrieben. Die Sammlung läuft bis Ende des Monats.

Immerhin gehört die Strecke zu den Korridoren, die derzeit für einen Ausbau der Bahnverbindungen zwischen Brandenburg und Berlin untersucht werden. Die Länder stellen für das Projekt „Infrastruktur des Schienenverkehrs in Berlin und Brandenburg – i2030“ in diesem Jahr voraussichtlich zusammen sechs Millionen Euro bereit.

Die Gleise liegen noch

Viel zu planen gibt es bei der Heidekrautbahn nicht. Die Gleise, vorbei am Märkischen Viertel, zum einstigen Endbahnhof Wilhelmsruh liegen noch fast komplett; heute fahren auf einem Abschnitt noch Bahnen vom und ins Werk des Fahrzeugherstellers Stadler in Pankow. Für einen neuen Bahnhof Wilhelmsruh, der parallel zum S-Bahnhof auf dem Damm liegen würde, besteht Baurecht. Es gilt noch bis Mitte des Jahres 2021.

Zudem sind bis heute auf Brandenburger Gebieten die Strecken nach Groß Schönebeck und Schmachtenhagen in Betrieb, auf denen die Regionalzüge der Niederbarnimer Eisenbahn unterwegs sind. Bislang macht deren Linie RB 27 aber einen Bogen über Karow nach Gesundbrunnen.

Den früheren ebenerdigen Endbahnhof will man nicht wieder haben. Die Züge sollen auf den Damm, um das Umsteigen zur S-Bahn zu erleichtern und vor allem, um sie weiter bis zum Bahnhof Gesundbrunnen fahren lassen zu können, was den Betrieb noch wirtschaftlicher machen würde. Die Zahl der Fahrgäste könnte von derzeit etwa 4500 täglich auf rund 7500 steigen, hat die NEB ausgerechnet. Der volkswirtschaftliche Nutzen wäre etwa doppelt so hoch wie die Kosten, hat ein Gutachter ermittelt.

Neue Brücken notwendig - für 26 Millionen Euro

Doch gerade auf dem letzten Abschnitt liegt auch das Problem. Zahlreiche Brücken müssten dort erneuert werden, was den Senat wegen der Kosten bisher abgeschreckt hat. Zuletzt hatte man eine Summe in Höhe von 26 Millionen Euro veranschlagt. Die Chancen würden sich aber verbessern, wenn auch der Prignitz-Express aus Wittenberge über die Gleise nach Gesundbrunnen fahren würde. Auch diese Variante gehört zu den Korridor-Projekten.

Jetzt fahren die Züge von Hennigsdorf einen weiten Umweg über Spandau und nach Gesundbrunnen. Würden sie von Hennigsdorf über Tegel bis Gesundbrunnen fahren, rechnen Experten auch auf dieser Verbindung mit einem starken Zuwachs bei den Fahrgastzahlen. Der Prignitz-Express und die Heidekrautbahn könnten ab Schönholz die wiederaufgebaute Strecke gemeinsam nutzen.

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