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Gut gerüstet? Die Stiftung Humboldtforum glaubt, die Schlossbaustelle sei weiterhin im Kosten- und Zeitplan.

© Kitty Kleist-Heinrich

Berliner Humboldt-Forum: Spendenmillionen für Stadtschloss-Fassade reichen nicht

Die Schlossfassade ist fast fertig, doch es fehlen noch 25 Millionen Euro an Spenden. Kein Problem, sagt Schlossförderer Wilhelm von Boddien

Das Stadtschloss befindet sich nach Auskunft der Stiftung Humboldtforum weiterhin im Zeit- und Kostenrahmen, auch bei den Spenden klaffe keine Lücke, erklärte Stiftungssprecher Bernhard Wolter am Sonntag. Damit widersprach er einem „Spiegel“-Bericht, demzufolge auch für die Fassade inzwischen Steuergelder fließen würden. Das Nachrichtenmagazin zitiert in seiner aktuellen Ausgabe einen Bericht des Bundesbauministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestags. Darin heißt es, für die Fassaden seien bis Oktober 2017 43,3 Millionen Euro eingegangen. Die Ausgaben lägen aber schon jetzt weit darüber. Insgesamt sind für die Schmuckfassaden und -portale 80 Millionen Euro aus Spenden vorgesehen.

Auf der Seite des Fördervereins wird der aktuelle Spendenstand mit 80 Millionen Euro angegeben, darin sind aber auch Planungsleistungen enthalten und rund 25 Millionen Euro für die „Extras“: das Rondell an der Südostecke des Schlosses und die historische Kuppel. Der Geschäftsführer des Fördervereins, Wilhelm von Boddien, sieht keinen Grund zur Sorge, dass das Spendenziel von insgesamt 105 Millionen Euro nicht bis zur Eröffnung des Humboldtforums 2019 erreicht werden kann. „Ende März fallen die Gerüste, dann werden die Menschen sehen, was entstanden ist“, davon erhofft sich von Boddien einen weiteren Schub bei den Spendeneinnahmen.

Inzwischen kämen 50 Prozent der Spender aus Berlin, anfangs seien es nur zehn Prozent gewesen, „auch das zeigt, das die Berliner das Schloss angenommen haben“. Weil man beim Bau der Fassaden und Portalen schneller vorangekommen sei als erhofft, gehe der Staat in finanzielle Vorleistung, sagte von Boddien, bei der Endabrechnung werde das aber wieder ausgeglichen. Wolter bestätigte, dass die eingeplanten Termin- und Kostenpuffer des 600-Millionen-Projekts inzwischen aufgebraucht seien. „Aber in einem Jahr soll alles fertig sein."

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