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Einsatzfahrzeuge stehen vor dem Hochhaus in der Ahrenshooper Straße im Stadtteil Neu-Hohenschönhausen

© Paul Zinken/dpa

Update

Berliner Hochhaus ohne Strom und Wasser: 168 Bewohner müssen nach Kellerbrand ihr Zuhause verlassen

Ein Kellerbrand hat gravierende Folgen für viele Bewohner eines Hochhauses in Neu-Hohenschönhausen. Ein Ehepaar wurde positiv auf das Coronavirus getestet.

Nach dem Kellerbrand an Heiligabend in einem Hochhaus im Berliner Stadtteil Hohenschönhausen sind 43 Bewohner in einem Hotel untergebracht worden. Voraussichtlich können sie frühestens erst am Montag zurück in ihre Wohnungen, wie eine Sprecherin des Bezirksamts Lichtenberg am Freitag sagte. Es könne aber auch noch länger dauern. Der Bezirk habe die Unterbringung im Hotel organisiert. Die Bewohner müssten dafür nichts zahlen.

Die Betroffenen stammen aus einem Aufgang des Hochhauses in der Ahrenshooper Straße, der komplett gesperrt wurde. Der Sprecherin zufolge mussten insgesamt 168 Menschen aus 88 Wohnungen das Haus verlassen. Sie hatten demnach die Wahl, entweder privat anderweitig unterzukommen oder in das Hotel zu gehen.

Ein Feuerwehrsprecher erklärte auf Nachfrage, aufgrund der Rauchausbreitung und des Schadens im Keller habe man sich dazu entschlossen, Wasser und Strom abzuschalten. Auch die Heizung funktioniere daher nicht. Eine Person sei mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht worden.

Die Sprecherin des Bezirks sagte weiter, in den anderen Aufgängen gebe es teilweise auch keinen Strom, doch die Zustände seien insgesamt zumutbar. Hier könnten die Menschen auf Wunsch in ihren Wohnungen bleiben. Am Freitag wolle das Amt vor Ort erneut auf das Angebot mit dem Hotel hinweisen. Insgesamt seien fünf Aufgänge von dem Schaden betroffen.

Am Donnerstagnachmittag waren Teile einer Stromverteileranlage sowie angrenzende Kellerverschläge in Brand geraten. Die Ursache ist laut Polizei noch unbekannt. Die Feuerwehr rückte mit 105 Einsatzkräften an. Das Feuer selbst sei zwar nicht groß gewesen, sagte ein Feuerwehrsprecher. Es habe aber eine heftige Rauchentwicklung gegeben. Nach gut einer Stunde war der Brand gelöscht. Zunächst konnten die Bewohner sogar in ihre Wohnungen zurückkehren.

Der Kellerbrand im Lichtenberger Hochhaus löste Heiligabend einen Großeinsatz aus.
Der Kellerbrand im Lichtenberger Hochhaus löste Heiligabend einen Großeinsatz aus.

© Paul Zinken/dpa

Wie die Sprecherin des Bezirksamts sagte, ist der Stromverteiler aber so stark beschädigt, dass er nicht umgehend repariert werden könne. Es sehe nicht nach einer schnellen Lösung aus. Gesundheitlich gehe es den betroffenen Menschen jedoch gut. Eine schwangere Frau sei sicherheitshalber in ein Krankenhaus gebracht worden, habe dieses aber bald wieder verlassen. „Die Leute sind wohlauf“, sagte die Sprecherin.

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Zwischenzeitlich war laut der Sprecherin befürchtet worden, dass nicht nur die Aufgänge der Hausnummer 24 für die Bewohner gesperrt werden müssten. Doch in den Wohnungen der anliegenden Hausnummern habe der Vermieter mittlerweile wieder Strom und Wasser bereitstellen können, so dass diese bewohnbar blieben.

Der Amtsarzt hatte laut Sprecherin am Donnerstagabend alle, die ins Hotel wollten, auf das Coronavirus getestet. Zwei ältere Ehepaare hätten ein positives Ergebnis gehabt, ohne Symptome zu zeigen.

Sie seien im Hotel in zwei Zimmern isoliert worden. Bei ihnen sollte noch ein PCR-Test vorgenommen werden. Die Ergebnisse des Tests würden möglicherweise noch am Samstag vorliegen.

Weihnachtsbaum brannte in Kreuzberg, Feuer in Köpenick

Nicht nur im Bezirk Lichtenberg erlebten Berliner ein unglückliches Weihnachtsfest. Es brannte auch in anderen Ortsteilen. In Kreuzberg fing Heiligabend ein Weihnachtsbaum Feuer. Der Wohnungsinhaber kam in ein Krankenhaus.

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Er hatte zunächst versucht, den Brand selbst zu löschen und sich dabei leichte Verbrennungen zugezogen, wie ein Feuerwehrsprecher am Freitag sagte. Mit rund zehn Kräften habe man das Feuer im vierten Obergeschoss schnell gelöscht. Der Baum sei mit Kerzen bestückt gewesen.

Kurz vor Mitternacht war die Feuerwehr zu einem weiteren Brand in einer Wohnung in Köpenick ausgerückt. Dort brannten nach Feuerwehr-Angaben Einrichtungsgegenstände. Die Flammen griffen demzufolge auf den Dachkasten über. Eine Person sei leicht verletzt und vor Ort behandelt worden. Mit rund 25 Kräften habe man das Feuer gelöscht. (dpa)

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