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So sollen die umgebauten Potsdamer Platz Arkaden künftig aussehen.

© Simulation: Brookfield Properties

Berliner Gigantismus: Potsdamer Platz Arkaden werden zur Spielwiese „The Playce“

Der Großinvestor Brookfield Properties will es mit dem Einkaufsparadies schaffen, der totsanierten Umgebung neues Leben einzuhauchen. Kann das klappen?

Ein zweigeschossiger Biertank, Kronleuchter, die sich bewegen, als würden sie atmen, ein Spielzeug-Super-Store auf mehreren Etagen und ein gigantischer Basketball-Laden – das, was in Berlin-Mitte in den ehemaligen Potsdamer Platz Arkaden entstehen soll, ist laut Karl Wambach vom Unternehmen Brookfield Properties keine Shopping-Mall, sondern eine Vergnügungsfläche, ein „Ökosystem“, das sich seiner Umgebung anschmiegt. Deshalb auch der neue Name: „The Playce“. Ein Wortspiel aus Spiel und Platz.

Dabei ist der Potsdamer Platz bislang nicht gerade als spaßiger Ort bekannt, sondern eher als totsanierte Betonwüste, die zwar von Touristen besichtigt, aber von Einheimischen eher gemieden wird. Wer, der in dieser Stadt wohnt, überlegt sich an einem Samstagnachmittag ernsthaft, einen Ausflug zum Potsdamer Platz zu machen? Brookfield Properties will das mit The Playce ändern.

Allerdings ist es das börsennotierte Unternehmen selbst gewesen, das den Potsdamer Platz zu dem gemacht hat, was er jetzt ist. Denn der kanadische Immobilieninvestor kaufte 2016 das gesamte Areal zwischen Stresemann- und Potsdamer Straße. Jeder Laden, den man in der Gegend kennt – ob Five Guys, Paulaner oder Brammibal’s Donuts –, hat einen Mietvertrag mit Brookfield Properties.

Berlin verschludert sein städtebauliches und architektonisches Erbe. Vor einhundert Jahren gehörte die Stadt zur urbanen Avantgarde und diente weltweit als Vorbild. Heute sieht sie aus wie die arme Verwandtschaft internationaler Großstädte dritter Ordnung.

schreibt NutzerIn redshrink

In der geplanten Mall wird es genauso sein: Das System erinnert an einen analogen Marketplace. Einer entscheidet, wer dabei ist – und wer nicht. Dabei ist Brookfield Properties, das betont Wambach während der Führung mehrmals, die Mischung äußerst wichtig. Sowohl lokale Läden, die er „National Champions“ nennt, als auch internationale Ketten sollen Berlinerinnen, Touristen und Büromitarbeiterinnen anlocken.

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90 Geschäfte, 22 Gastronomie-Einheiten und drei Bars geplant

Im Untergeschoss ist ein Foodcourt geplant, mit Sitzmöglichkeiten. Das Design ist gewöhnlich: Viel Weiß, viel Glanz und Plastik. So, als sei die Hauptsache, dass man alle Oberflächen schnell abwischen kann.

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Außerdem sind unten Läden zur Nahversorgung vorgesehen, also Super- und Drogeriemärkte für die Menschen, die rund um den Potsdamer Platz leben und arbeiten.

Ein Rendering der geplanten Sitzgruppen im Foodcourt ist während der Präsentation aufgestellt.
Ein Rendering der geplanten Sitzgruppen im Foodcourt ist während der Präsentation aufgestellt.

© Joana Nietfeld

Karl Wambach von Brookfield Properties bei der Präsentation am Dienstagmorgen.
Karl Wambach von Brookfield Properties bei der Präsentation am Dienstagmorgen.

© Joana Nietfeld

Im Erdgeschoss entsteht dann das Einkaufsparadies der Superlative. Mit einer Bühne für Auftritte, 90 Geschäften, 22 Gastronomie-Einheiten und drei Bars – von denen einige schon Mitte September öffnen sollen. Die Öffnung ist nämlich schrittweise geplant. Komplett fertig ist alles laut Brookfield Properties bis 2025.

Der Trubel draußen soll sich mit dem drinnen vermischen

Die lediglich fünf Minuten zu Fuß entfernte Mall of Berlin ist Wambach zufolge keine Konkurrenz. „Die haben ja ein ganz anderes Konzept.“

Im The Playce sollen die Ladenflächen möglichst zu allen Seiten offen sein, damit sich der Trubel nicht nur im Innenraum der Mall abspielt, sondern auch drumherum. Eine Strategie, die Stadtplaner seit Jahren empfehlen. Sie könnte helfen, den geschichtsträchtigen Ort am Potsdamer Platz – den Ort, der bis vor 33 Jahren nur wenige Meter vom Todesstreifen entfernt war, wirklich zu reaktivieren. Allerdings eher nicht als Kulturort, sondern als Konsumort.

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