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12.02.2021, Berlin: Von Drehleitern aus versuchen Feuerwehrleute einen Hallenbrand in Marienfelde zu bekämpfen. Das Feuer war aus bislang ungeklärten Ursachen in der Halle einer Galvanik-Firma ausgebrochen. Laut Feuerwehrsprecher seien verschiedene Bäder mit Chemikalien in Brand geraten. Es handelt sich um einen Störfallbetrieb. Foto: Annette Riedl/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

© dpa

Update

Berliner Feuerwehr im Großeinsatz in Marienfelde: Flammen nach Chemikalienbrand gelöscht – Löschwasser ist kontaminiert

Es ist ein schwieriger Einsatz für die Feuerwehr. Säuren und Laugen treten bei einem Brand in einem Industriegebiet aus. Die Helfer sind seit vielen Stunden im Einsatz.

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Der Brand in einem metallverarbeitenden Betrieb in Marienfelde wird die Berliner Feuerwehr wohl noch bis in den späten Freitagabend hinein beschäftigen. Zwar sind die Flammen seit etwa 11.30 Uhr gelöscht, doch sind weiterhin Einsatzkräfte vor Ort, um Glutnester zu kontrollieren und den komplizierten Einsatz nachzubereiten. 

Etwa sei das Löschwasser durch die giftigen Stoffe kontaminiert und müsse aus einem eigens aufgestellten Rückhaltebecken abgepumpt werden, sagte eine Feuerwehrsprecherin dem Tagesspiegel. Auch Schläuche müssten speziell gereinigt werden, die Kleidung der Einsatzkräfte werde verschlossen.

Für die Feuerwehr war der Brand in der Motzener Straße eine absolute Ausnahmesituation. „Es ist ein sehr gefährlicher Einsatz, hier sind viele gefährliche Stoffe gelagert“, sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur dpa. Säuren und Laugen traten den Angaben zufolge aus. 

Die Feuerwehrleute mussten zum Teil spezielle Schutzanzüge tragen. Über hohe Leitern und Gelenkmasten wurden Wasserschläuche über das Dach bis in die Nähe der Flammen geführt, so der Sprecher. Auch Dronen kamen zum Einsatz. Die Fabrik ist ein sogenannter Störfallbetrieb mit Gefahrenstoffen.

Ein Mitarbeiter eines Energieversorgungsunternehmens wurde während seiner Tätigkeit vor Ort leicht verletzt, so die Feuerwehr. Die Ursache des Feuers war vorerst unklar.

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Die Feuerwehr hatte Anwohner aufgefordert, Fenster und Türen geschlossen zu halten und Klimaanlagen auszuschalten. Betroffen war ein Umkreis von etwa drei Kilometern rund um die Motzener Straße. 

Der entstandene Rauch war ersten Erkenntnissen zufolge nicht gesundheitsgefährdend. Außerhalb des Geländes registrierten die Messwagen der Feuerwehr keine erhöhten Schadstoffwerte in der Luft. Gegen 11.30 Uhr hob die Feuerwehr die Luftwarnung für die Nachbarschaft auf. 

Aus der brennenden Lagerhalle stieg eine riesige Rauchwolke empor.
Aus der brennenden Lagerhalle stieg eine riesige Rauchwolke empor.

© Marius Schwarz/imago

Bis zu 170 Feuerwehrleute waren in der Nacht gleichzeitig im Einsatz. Bei der Firma, in der das Feuer ausgebrochen ist, handele es sich um einen Oberflächenveredelungsbetrieb, sagte ein Feuerwehrsprecher dem Tagesspiegel. 

„Das Feuer ging von einem Chemie-Bad ins nächste über“, sagte der Sprecher. Die Einsatzkräfte versuchten unter sehr gefährlichen Bedingungen zu verhindern, dass sich der Brand auf weitere Bereiche ausbreite, schrieb die Feuerwehr auf Twitter. 

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Bis zu 3000 der 5000 Quadratmeter großen Halle seien in Brand geraten, hieß es. Eine Schadstoffwolke sei aus der Halle entwichen, in der Nacht wurden Messungen durchgeführt, wie giftig diese Wolke sei. 

In der Luft liege ein beißender Geruch, sagte ein dpa-Fotograf, der vor Ort war. Auf Twitter berichteten Anwohner von einer großen Rauchwolke und meterhohen Flammen.

Das Technische Hilfswerk war ebenfalls vor Ort und sollte dafür sorgen, dass kontaminiertes Löschwasser nicht aus dem Gebäude austritt. Einsatzkräfte des DRK kümmerten sich um 50 Anwohner in einem Wohngebäude in der Nachbarschaft, die in ein Hotel gebracht wurden. Auch die Johanniter würden den Einsatz unterstützen, hieß es. (mit dpa)

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