zum Hauptinhalt
Viele Eltern sind mit den ihren Kindern zugewiesenen Schulen unzufrieden.

© Annette Riedl/dpa

Berliner Eltern wehren sich: Fast 200 Klagen gegen Zuweisung von Schulplätzen

Besonders in Pankow und Lichtenberg gehen viele Eltern gegen die ihren Kindern zugewiesenen Plätze an weiterführenden Schulen vor. Dort wurden fast 90 Klagen eingereicht.

Die Platzvergabe für die weiterführenden Schulen hat in diesem Schuljahr deutlichen Unmut erzeugt. Mehr als 1000 Eltern haben Widerspruch gegen die ihren Kindern zugewiesenen Plätze eingelegt, und deutlich mehr Eltern als in den Vorjahren haben Klage dagegen eingereicht.

Nach Angaben der Senatsbildungsverwaltung gab es im Schuljahr 2021/22 insgesamt 197 Klagen. Im Jahr davor waren es 122, im Jahr 2019/20 wurden 75 Klagen gezählt. Weniger waren es in den Schuljahren 2018/19 (58 Klagen) und 2017/18 (31 Klagen), allerdings fehlen in diesen Jahren etwa die Angaben aus Spandau. Diese Daten gehen aus einer Antwort der Bildungsverwaltung auf eine Anfrage der FDP-Abgeordneten Maren Jasper-Winter hervor.

In 52 Fällen wurde den Klagen in diesem Schuljahr stattgegeben, 75 wurden abgelehnt, 70 Fälle waren zum Zeitpunkt der Antwort auf die Anfrage noch laufend. Die meisten Klagen wurden in Pankow (57), Lichtenberg (31) und Tempelhof-Schöneberg (27) eingereicht, die wenigsten in Steglitz-Zehlendorf, Neukölln und Reinickendorf (jeweils drei). Auch bei den insgesamt 1068 Widersprüchen liegt Pankow mit 262 vorn, vor Lichtenberg (197) und Treptow-Köpenick (160).

Schüler:innen einen Platz an einer ihrer Wunschschulen erhalten. Bei 23 651 Siebtklässler:innen bedeutet das aber, dass rund 2365 kein Glück hatten. Allen sei ein anderer Schulplatz angeboten worden, teilte die Bildungsbehörde damals mit.

Die Zahlen zu den Klagen und Widersprüchen „zeigen, dass vor allem in einigen Bezirken große Unzufriedenheit mit der Schulzuweisung besteht und auch im Vergleich zu den Vorjahren wächst“, sagte Maren Jasper-Winter. Der Senat müsse mit den Bezirken dafür sorgen, dass die begehrten Schulen ausgebaut und in den betreffenden Bezirken mehr Schulen errichtet werden können. „Der jetzige Zustand des Schulübergangs ist ein enormer Stress für die Kinder und unzumutbar für ihre Familien“, sagte die FDP-Politikerin.

[Wenn Sie alle aktuellen Nachrichten live auf Ihr Handy haben wollen, empfehlen wir Ihnen unsere App, die Sie hier für Apple- und Android-Geräte herunterladen können.]

Kinder, die keinen Platz an einer Wunschschule bekommen, müssen zum Teil weite Wege in andere Bezirke in Kauf nehmen. Der Bezirkselternausschuss Lichtenberg kritisierte, dass dieses Jahr bei einigen Kindern nicht einmal die gewünschte Schulform oder Sprachenfolge berücksichtigt worden sei. Der Landeselternausschuss forderte „ein transparentes und zügiges Vergabeverfahren mit offen einsehbaren Schulplatzangeboten“ und eine digitale Tauschbörse.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false