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Einige Berliner Geschäfte wollen sich die Sonntagsöffnung nicht verbieten lassen.

© imago/Hubert Jelinek

Berliner Einzelhandel: Viele Geschäfte öffnen nun doch am Sonntag

Mit "individuellen" Sonntagsverkäufen umgehen Händler das gerichtliche Verbot einer stadtweiten Sonderöffnung anlässlich der Art Week.

Dutzende Geschäfte rund um den Kurfürstendamm und die Tauentzienstraße, aber auch andernorts in Berlin, wollen an diesem Sonntag von 13 bis 18 Uhr öffnen. Dabei war der stadtweite Sonntagsverkauf am 30. September anlässlich der Berlin Art Week vom Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg auf Antrag der Gewerkschaft Verdi untersagt worden. Der Grund: Die Kunstwoche habe „keine gesamtstädtische Bedeutung“. Die Händler, die nun trotzdem öffnen, nutzen die im Ladenöffnungsgesetz verankerte Möglichkeit, zweimal jährlich einen individuellen Sonntagsverkauf auszurichten.

In der City West beteiligen sich unter anderem die Geschäfte im Europa-Center, im Kranzler-Eck und im Bikini Berlin am Zoo, Karstadt am Kurfürstendamm, Peek & Cloppenburg, C & A und H & M. Eine Liste aller geöffneten Läden rund um den Ku'damm gibt es unter diesem Link bei der AG City.

„Wir werden uns von Verdi nicht unseren internationalen Ruf als Shopping-Destination zerstören lassen“, kritisierte Uwe Timm, Vorstandsmitglied der Händlergemeinschaft, die Gewerkschaft. Die Berlin Art Week, die Feiern zum Tag der Deutschen Einheit in Berlin sowie die Amtsübergabe der Bundesratspräsidentschaft an Schleswig-Holstein „sollten für die Sonntagsöffnung Anlass genug sein, möchte man meinen“.

Allerdings hatte die Senatsverwaltung für Integration, Arbeit und Soziales den 30. September offiziell nur wegen der Art Week zum verkaufsoffenen Sonntag erklärt. Andere Veranstaltungen spielten deshalb keine Rolle bei der Gerichtsentscheidung.

Händler nennen eigene Gründe für die Ausnahme vom Verbot

Auch für individuelle Sonntagsöffnungen ist als Anlass ein „besonderes Ereignis“ nötig. Die AG City bezieht sich auf das Lichtkunstfestival „Berlin leuchtet“ und das Bürgerfest zum Einheitstag.

In Berlin-Mitte verkaufen die Galeria Kaufhof am Alexanderplatz, das Alexa-Center sowie die Galeries Lafayette an der Friedrichstraße am Sonntag. In Marzahn macht das Einkaufszentrum Eastgate auf. Diese Geschäfte nennen ebenfalls spezielle Gründe für die Sonderöffnung.

Der Kaufhof verweist auf das Oktoberfest am Alex. Das Alexa will sein Jubiläum feiern (die Eröffnung hatte sich am 12. September zum elften Mal gejährt). Einen weiteren Anlass für das Sonntagsshopping sieht das Centermanagement in der Eröffnung eines neuen "Foodcourts" an diesem Freitag. Die Galeries Lafayette argumentieren mit einer Kunstausstellung im eigenen Haus. Das Eastgate macht wegen des "Starts der Herbst- und Wintersaison und Modenschauen" auf.

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