zum Hauptinhalt
Der Berliner DRK-Präsident Mario Czaja ist auch CDU-Abgeordneter aus Mahlsdorf.

© Paul Zinken/dpa

Berliner DRK-Chef: Czaja: "Unsere Wettbewerber sind Amazon und Lieferando"

Der CDU-Abgeordnete Mario Czaja ist neuer Präsident des Berliner Rotes Kreuzes. Im Interview spricht er über seine Arbeitszeiten, Silvester und Konkurrenten.

Herr Czaja, Sie sind der neue Präsident des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin. Ein Ehrenamt – und Sie sitzen für die CDU im Abgeordnetenhaus. Wie oft sind Sie denn für das DRK tätig?

Pro Woche sind es schon einige Stunden. Mir war es immer wichtig, neben Mandat und meinem Beruf auch eine ehrenamtliche „Erdung“ zu haben. So war ich vor der Senatorenzeit lange im Vorstand der MS-Gesellschaft. Es ist eine große Ehre und Herausforderung, jetzt das DRK mitgestalten zu dürfen. Das Rote Kreuz kümmert sich um zahlreiche Großveranstaltungen in Berlin. Derzeit bereiten sich die Haupt- und Ehrenamtlichen auf Silvester am Brandenburger Tor vor.

Und was haben Sie nach Silvester vor?

Auch die großen Hilfsorganisationen und die Wohlfahrtsverbände stehen vor vielen Veränderungen. So möchten wir im DRK gern das Jugend-Rot-Kreuz noch attraktiver gestalten. Zudem haben die Bereitschaften wachsende Herausforderungen bei den vielen Veranstaltungen in Berlin. Wir möchten die Wohlfahrtsarbeit weiter ausbauen und auch bei neuen Kitas, Seniorenangeboten und der Integration unseren Beitrag leisten. All diese Serviceangebote, wie auch der Hausnotruf und der Menüservice, müssen sich der Digitalisierung stellen. Da sind unsere Wettbewerber nicht die AWO oder die Caritas, sondern Amazon und Lieferando.

Der DRK-Landesverband hatte 2001 für einige Zeit mal Insolvenz angemeldet. Wie stabil ist das DRK heute?

Meine Vorgänger haben viel Wiederaufbauarbeit geleistet. Heute ist die Lage dankenswerter Weise sehr stabil. So gibt es die Regel, dass die Eigenkapitalausstattung nie unter fünf Millionen Euro fallen darf. Und das ist nicht zu befürchten. Wir sind 140 Festangestellte im Landesverband, mit den Kreisverbänden und Tochtergesellschaften sind es rund 1000 Mitarbeitende. Dazu kommen 250, die ein Freiwilliges Soziales Jahr beim DRK machen, und tausende Ehrenamtliche. Sie alle leisten großartige Arbeit. Hier brauchen wir weiter Nachwuchs, die Stadt wächst ja auch.

Mario Czaja, 43 Jahre, war von 2011 bis 2016 Gesundheitssenator im SPD-CDU-Senat. Er ist CDU-Abgeordneter aus Mahlsdorf.

+++

Lesen Sie mehr aus Ihrem Kiez - in unseren "Leute"-Bezirksnewslettern vom Tagesspiegel. Kostenlos bestellen, Bezirk für Bezirk, unter www.tagesspiegel.de/leute

Zur Startseite