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Panda Pit bei seiner Untersuchung in der Berliner Charité.

© Zoo Berlin/dpa

Berliner Charité untersucht Panda Pit: Krampfanfälle bleiben auch nach MRT-Untersuchung rätselhaft

Vier kurze Krampfanfälle bei Panda Pit ließen die Fachleute aufhorchen. Mehrere Untersuchungen blieben ohne Befund. Nun schaltete der Zoo die Charité ein.

Normalerweise kommt ihr MRT-Gerät in der Schlaganfallforschung zum Einsatz, diesmal aber sahen sich die Fachleute der Charité mit einem besonderen Patienten konfrontiert: Panda Pit aus dem Berliner Zoo. Bei dem eineinhalbjährigen Tier waren vor kurzem Krampfanfälle aufgefallen. Experten aus der Human- und Tiermedizin konnten diverse Ursachen ausschließen, aber nicht herausfinden, woher Pits Leiden stammt.

Eine Magnetresonanztomographie, bekannt als MRT, sollte neue Erkenntnisse bringen. Ein Team um den Neuroradiologen Jochen Fiebach untersuchte den Panda am Dienstag.

Mit Hilfe des bildgebenden Verfahrens des MRT-Gerätes können exakte Schichtaufnahmen von Organen und Geweben erstellt werden. Darauf können Ärzte beispielsweise Tumore, innere Verletzungen oder Ansammlungen von Wasser, sogenannte Ödeme, oder Blut sehen.

Die Untersuchung habe detaillierte Bilder von Pits Gehirn geliefert, teilte der Zoo Berlin am Freitag mit. Allerdings hätten die Fachleute bei der Analyse der hochauflösenden Aufnahmen weder Anzeichen von Entzündungen oder Tumoren, noch Folgen einer früheren Verletzung – wie etwa von einem Sturz aus größerer Höhe – gefunden. Es hätten sich auch keine Hinweise auf eine Hirnblutung oder Thrombosen ergeben. Pit ist also organisch gesund.

„Wir haben die Messtechnik in unserem MRT-Gerät auf den großen Kopf des jungen Pandas angepasst und daher hervorragende Bilder bekommen“, erklärte Charité-Professor Fiebach. „Glücklicherweise konnten keine Anzeichen für eine Erkrankung gefunden werden.“

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Bei der Untersuchung sei auch die ausgeprägte Kiefer-Muskulatur des Pandas aufgefallen. Große Pandas können mit ihrem starken Kiefer dicke Bambusstäbe knacken, ihre Beißkraft gilt als eine der stärksten im Tierreich. Nach der rund eineinhalbstündigen Narkose sei Pit problemlos aufgewacht.

Wärter haben weiterhin wachsames Auge auf Panda Pit

Krampfanfälle könnten unterschiedliche Ursachen haben, diese ließen sich nicht immer eindeutig feststellen, hieß es weiter. Zoo-Direktor Andreas Knieriem versicherte daher, der Panda werde weiterhin genau beobachtet. „Pit ist nun wieder mit seiner Familie vereint und wir haben natürlich weiterhin ein wachsames Auge auf ihn.“

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Nachdem der junge Panda Pit am 3. März vier kurze Krampfanfälle hatte, untersuchte ihn ein Team rund um Barbara Kohn von der Veterinärmedizin der Freien Universität gemeinsam mit den Zoo-Fachleuten. Doch schon diese Untersuchungen ergaben keinen Hinweis auf die Ursache der Anfälle. Neben einer Computertomografie fertigte das Team unter anderem auch ein Ultraschall der inneren Organe an und führte eine Untersuchung des Nervenwassers durch.

Pit und Paule sind der erste Panda-Nachwuchs in Deutschland

Pit und sein Zwillingsbruder Paule wurden am 31. August 2019 geboren und sind der erste Panda-Nachwuchs in Deutschland überhaupt. Sie leben gemeinsam mit ihrer Mutter Meng Meng (7) im über 1000 Quadratmeter großen Panda Garden im Zoo Berlin. Vater Jiao Qing (10) lebt auf einer separaten Anlage, männliche Pandas sind bei der Aufzucht von Nachwuchs nicht involviert.

Der Große Panda gilt als Symboltier für den Artenschutz. Die letzte Zählung des weltweiten Bestandes an Großen Pandas geht von nur noch etwa 1860 ausgewachsenen Großen Pandas im natürlichen Lebensraum aus.

Die Untersuchung in der Charité habe ohne regulären Patientenbetrieb und unter strengen Hygienemaßnahmen stattgefunden, teilte der Zoo mit. Alle Beteiligten seien im Vorfeld negativ auf das Coronavirus getestet worden. (Tsp)

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