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Kai Wegner schiebt das schlechte Resultat seiner Partei auf den Bundestrend.

© Soeren Stache/dpa-

Berliner CDU-Spitzenkandidat im Interview: „Wir hatten natürlich ein ganz anderes Ziel“

Der Berliner CDU droht ihr historisch schlechtestes Ergebnis. Was das für Koalitionsverhandlungen bedeutet, sagt Spitzenkandidat Kai Wegner im Interview.

Schlecht war die Stimmung bei der Berliner CDU als um 18 Uhr am Sonntagabend die ersten Zahlen veröffentlicht wurden. Nach aktuellen Hochrechnungen könnte die Partei in Berlin das schlechteste Ergebnis ihrer Geschichte einfahren.

Herr Wegner, wie erklären Sie sich das schlechte Ergebnis der CDU in Berlin?
Wir hatten natürlich ein ganz anderes Ziel. Aber wenn ich mir die Ergebnisse in Mecklenburg-Vorpommern und im Bund anschaue, wo wir deutlich stärkere Verluste hinnehmen mussten als in Berlin, dann bremsen wir den Bundestrend zumindest ein Stück weit aus. Wir haben einen engagierten Wahlkampf gemacht, aber der Bundestrend war nicht unser Freund.

Wäre vor diesem Hintergrund Markus Söder der bessere Kanzlerkandidat der Union gewesen?
Das wäre reine Spekulation. Armin Laschet war unser Kanzlerkandidat. Wir haben gemeinsam gekämpft. Jetzt haben wir ein Ergebnis und damit gilt es jetzt umzugehen.

[Bei der Wahl zum Berliner Abgeordnetenhaus liefern sich SPD und Grüne ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Lesen Sie hier alle Ergebnisse zur Berlin-Wahl.]

Warum haben Sie es nicht geschafft, sich mit Ihren Themen in Berlin vom Bundestrend richtig zu behaupten?
Es ist schwer, sich gegen einen negativen Bundestrend zu behaupten. Wir hatten auf den Straßen ein gutes Feedback und viel Zustimmung zu unseren Themen und trotzdem haben wir sehr häufig gehört, dass man aufgrund der Bundessituation nicht CDU wählen will. Wir sind damit angetreten, dass diese Stadt endlich funktioniert, haben uns konzentriert auf Bildung, die Mobilität und die innere Sicherheit. Das werden auch unsere Themen bleiben.

Was bedeutet das Ergebnis für mögliche Koalitionsverhandlungen?
Momentan haben weder die Grünen noch die SPD einen ganz klaren Regierungsauftrag. Ich habe immer wieder gesagt, dass es mein Ziel ist, Rot-Rot-Grün zu beenden. Wir stehen dafür, eine pragmatische Politik aus der Mitte heraus zu machen. Wenn andere Parteien dazu bereit sind, dann stehen wir auch bereit, Verantwortung zu übernehmen.

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