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CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer will nicht fürs Amt der Kanzlerin kandidieren, auch den Parteivorsitz will sie abgeben.

© imago images/Ralph Sondermann

Berliner CDU honoriert AKK-Verzicht: „Chance der Partei auf einen Neubeginn“

AKK verzichtet – Berlins CDU-Chef findet das richtig. Kai Wegner fordert eine „Person, die der Partei wieder ihr Profil gibt und sie zusammenführt“.

Von Ronja Ringelstein

Aus der Berliner CDU waren sofort Danksagungen an Annegret Kramp-Karrenbauer zu vernehmen: Die CDU-Chefin hat laut eines CDU-Sprechers am Montag angekündigt, auf eine Kanzlerkandidatur zu verzichten und auch den Parteivorsitz abgeben zu wollen.

Kai Wegner, Chef des Berliner CDU-Landesverbands, dankte AKK für die geleistete Arbeit und sieht in dem Schritt die "Chance der CDU für einen Neubeginn". Er sagte: "Die Entscheidung der Parteivorsitzenden, nicht als Kanzlerkandidatin anzutreten und auch den Parteivorsitz abzugeben, nehme ich mit Respekt zur Kenntnis. Ich halte diesen Schritt für richtig." Die letzten Tage, so Wegner, hätten viele strittige Fragen nach dem Kurs, der Ausrichtung und den Grundwerten der CDU insgesamt aufgeworfen.

"Unsere Partei braucht jetzt an der Spitze eine Person, die ihr Profil gibt und die Partei wieder zusammenführt. Diese Person muss durch ihre persönliche Glaubwürdigkeit die ganze Bandbreite der Volkspartei CDU abbilden. Unser Anspruch muss sein, starke Volkspartei der Mitte zu bleiben", sagte Wegner.

Der Berliner CDU-Generalsekretär Stefan Evers hingegen sieht es eher so, dass Kramp-Karrenbauer eine "Zusammenführung" in der Vergangenheit bereits gelungen war – und zwar zwischen CDU und CSU. Er habe großen Respekt vor dieser Entscheidung und vor ihrer Leistung, sagte Evers: "Sie hat es nicht zuletzt vermocht, CDU und CSU wieder zusammenzuführen. Diese Geschlossenheit muss nun auch Richtschnur aller weiteren anstehenden Entscheidungen in der CDU sein", mahnte Evers.

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Der Schritt zeige "Einsicht und Größe"

Kramp-Karrenbauer soll im CDU-Präsidium am Montag gesagt haben, es gebe "ein ungeklärtes Verhältnis von Teilen der CDU mit AfD und Linken". Sie sei strikt gegen eine Zusammenarbeit mit AfD und Linken. Zudem sei offensichtlich, dass Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur in eine Hand gehörten.

Auch der CDU-Bundestagsabgeordnete und Schatzmeister des Berliner Landesvorstands, Jan-Marco Luczak, sprach AKK auf Twitter seinen Dank aus: "Zweifacher Dank an AKK: Erstens für ihre Arbeit für die CDU in den letzten Jahren als Generalsekretärin und Vorsitzende, dafür hat sie viel aufgegeben. Zweitens für ihre Einsicht und Größe, die sie mit diesem Schritt zeigt."

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"Das nehme ich AKK echt übel"

Jenna Behrends, BVV-Mitglied in Berlin-Mitte, kritisierte den Rückzug der Parteivorsitzenden auf Twitter scharf: "Bei allem Verständnis, dass der CDU-Vorsitz gerade zu den Positionen gehört, die einen zerreißen können: DAS nehme ich AKK echt übel. Wir dürfen es niemals so aussehen lassen, als hätte die AfD einen Plan und wir stünden dem hilflos gegenüber."

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Behrends ergänzte: "Die CDU ist eine Partei, die wie keine andere für Stabilität und Kontinuität steht, und dabei gleichzeitig die Themen der Zukunft bearbeitet. Wir haben einen Plan. Und bis zum Sommer hoffentlich auch eine Kanzlerkandidatin, die das wieder verkörpert (oder der)."

Es heißt, Kramp-Karrenbauer werde zum Sommer den Prozess der Kanzlerkandidatur organisieren, die Partei weiter auf die Zukunft vorbereiten und dann den Parteivorsitz abgeben.

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