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Trauer am Breitscheidplatz wenige Tage nach dem Anschlag im Dezember 2016. Foto: Britta Pedersen/dpa

© Britta Pedersen/dpa

Berliner Breitscheidplatz: Kurt Beck fordert höhere Entschädigung für Terroropfer

25.000 Euro seien zu wenig, meint der Opferbeauftragte der Bundesregierung. Und verweist auf Zahlungshöhe in anderen Ländern Europas

Der Opferbeauftragte der Bundesregierung, Kurt Beck (SPD), hat höhere Entschädigungen für Opfer von Terroranschlägen gefordert. "Die Entschädigung mit 25.000 Euro beim Todesfall eines Angehörigen trägt bei Weitem nicht mehr dem Gedanken Rechnung, dass es eine Art Schmerzensgeld sein soll, das beim Regeln der unmittelbaren finanziellen Sorgen helfen soll", sagte Beck der Koblenzer "Rhein-Zeitung". Er wies darauf hin, dass in anderen europäischen Ländern teils deutlich höhere Beträge gezahlt würden.

Beck äußerte sich kurz vor der Vorstellung des Abschlussberichts des Sonderermittlers zu dem Anschlag vom Dezember 2016 auf den Weihnachtsmarkt am Berliner Breitscheidplatz an diesem Donnerstag. Der SPD-Politiker mahnte aus diesem Anlass auch, Lehren aus den Fehlern zu ziehen, die nach dem Anschlag gemacht wurden. "Wir brauchen dauerhafte Strukturen mit hervorragenden Mitarbeitern beim Bund und bei den Ländern", sagte Beck. Wenn es einen Anschlag gebe, dann solle rasch ein Opferbeauftragter ernannt werden, "der dann auf diese Strukturen zurückgreifen kann".

Bei dem Anschlag in Berlin hatte der Tunesier Anis Amri einen Lastwagen gezielt in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gesteuert. Zwölf Menschen starben, rund 70 wurden teils schwer verletzt. Nachdem zahlreiche Pannen im Vorfeld der Tat bekannt wurden, war Bruno Jost als Sonderermittler eingesetzt worden, der nun seinen Abschlussbericht vorlegt. (AFP)

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