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Wer am Wochenende in Berlin baden gehen will, der musste sich rechtzeitig um Tickets kümmern.

© Jonas Klüter/dpa

Berliner Bäder am heißen Wochenende ausverkauft: Was Menschen alles tun, um einen Platz am Wasser zu ergattern

Die Zeitfenstertickets der Berliner Bäder sind ausgebucht am Hitze-Wochenende. Da werde manche kreativ. Andere versuchen es mit Geduld.

Bei Ebay-Kleinanzeigen werden schon Eintrittskarten gehandelt. Denn die Berliner Bäder sind für das heiße Wochenende ausgebucht. „Suche Sommerbad-Slot mit Kind für irgendwelchen Tag, Kreuzberger oder Neuköllner Schwimmbad. Der Junge würde sich freuen“, heißt es da dann etwa.

Aufgrund der Corona-Hygieneregeln darf nur eine bestimmte Anzahl an Leuten in die Becken und auf die Wiesen – und zwar zu festgelegten Zeitslots, für die man sicher vorher online Karten kaufen muss.

Und auch in den Strandbädern an Seen wird es eng werden. Am Strandbad Müggelsee musste die Polizei vor ein paar Wochen den Einlass wegen Überfüllung stoppen. Auch am Strandbad Plötzensee stehen Badegäste oft hunderte Meter Schlange.

Aber es gibt ja noch die privaten Strandbäder in den Außenbezirken. Das Strandbad Lübars öffnet am Wochenende bereits um 7 Uhr und verkauft die Karten nur an der Kasse vor Ort. Es gibt also keine Online-Reservierungen.

Ähnlich läuft es in den Strandbädern Grünau und Friedrichshagen. „Einfach früher kommen“, sagt Strandbad-Chef Tobias Apelt aus Friedrichshagen. Ab 10 Uhr ist geöffnet. Allerdings sind auch hier die Plätze wegen Corona begrenzt.

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Viele Berliner werden deshalb nach Brandenburg rausfahren. Gen Norden bietet der 20 Meter tiefe Liepnitzsee die perfekte Abkühlung. „Wir haben 300 Plätze“, sagt Reiner Schulze vom Waldbad Liepnitzsee.

Am vergangenen Samstag waren die schon mittags belegt. Bis 17 Uhr hätten die Leute Schlange gestanden, um einen frei werdenden Platz zu ergattern.

Klares Wasser, trockene Böden in Brandenburg

Die DLRG rät, möglichst nicht auf unbewachte Badestellen auszuweichen. Weil das viele trotzdem tun, natürlich auch, um sich vor dem Virus zu schützen, „fahren wir vermehrt Streife“, sagt der Berliner DLRG-Sprecher Michael Neiße. Bislang gab es in diesem Jahr drei Badetote in Berlin, „diese Zahl ist erstaunlich niedrig“.

In Brandenburg ist die Wasserqualität der Seen durchweg gut bis sehr gut. Das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt macht sich weniger Sorgen wegen voller Strände. Hier steht die Waldbrandgefahr im Fokus.

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In fünf Landkreisen ist bereits die höchste Warnstufe fünf erreicht. Man werde davon absehen, Wälder – und damit auch Badeseen – zu sperren, erklärte Umwelt-Staatssekretärin Silvia Bender. Sie appelliert stattdessen an die Besucher, sich an die Regeln zu halten.

„Hierzu gehört auch, die Zufahrten zum Wald nicht durch parkende Autos zu versperren und das strikte Befahrungsverbot zu beachten.“ Und natürlich gilt in Waldnähe ein striktes Verbot, zu rauchen oder zu grillen.

Am Sonntag erwarten die Meteorologen dann die ersten Gewitterschauer, die das Gedränge an den Badeseen schlagartig beenden werden.

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