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Erneut hat es in Berlin eine Attacke gegen einen Kippaträger gegeben.

© Ralf Hirschberger/dpa

Berlin-Zehlendorf: Kippa-Träger antisemitisch beleidigt

Erneut hat es eine Attacke in Berlin gegen einen Kippa-Träger gegeben. Am S-Bahnhof Nikolassee wurde ein 19-Jähriger antisemitisch beleidigt.

Ein 19-Jähriger, der eine Kippa auf dem Kopf trug, ist am Samstagabend am S-Bahnhof Nikolassee gegen 20 Uhr von einem Mann auf Hebräisch beleidigt worden. Zudem warf der unbekannte Täter einen Stein nach dem 19-jährigen Mann, der nach Angaben der Polizei jüdischen Glaubens ist, verfehlte ihn aber.

Vor Eintreffen der Polizei flüchtete der Täter. Der Polizeiliche Staatschutz beim Landeskriminalamt führt die Ermittlungen wegen des Verdachts der versuchten gefährlichen Körperverletzung und der antisemitischen Beleidigung. Laut Polizei soll der Täter südländisch aussehen. Weitere Angaben gab es am Sonntag noch nicht.

Im April schlug ein 19-Jähriger mit einem Gürtel zu

Immer wieder kommt es in Berlin zu Attacken gegen Menschen, die etwa aufgrund einer Kette mit einem Davidstern-Anhänger oder einer Kippa als Juden erkennbar sind oder für Juden gehalten werden. Bundesweite Bestürzung löste ein Vorfall im April in Prenzlauer Berg hervor. Ein 19-jähriger Flüchtling aus Syrien schlug damals mit einem Gürtel auf einen Kippa tragenden Israeli ein und beschimpfte ihn antisemitisch. Der Mann filmt mit seinem Smartphone die Attacke und veröffentlichte sie im Internet. Unter dem Motto "Berlin trägt Kippa" rief die Jüdische Gemeinde einige Tage später zu der Aktion "Berlin trägt Kippa" auf. Zur Kundgebung vor dem Jüdischen Gemeindehaus in der Fasanenstraße kamen rund 2500 Menschen.

Außenminister Heiko Maas (SPD) rief damals dazu auf, Opfer von Antisemitismus nicht alleine zu lassen. „Wenn junge Männer bei uns bedroht werden, nur weil sie eine Kippa tragen, müssen wir deutlich machen: sie sind nicht allein“, sagte Maas dem Tagesspiegel: „Wir dürfen niemals zulassen, dass Antisemitismus in Deutschland wieder alltäglich wird.“

Der Täter wurde im Juni zu einem vierwöchigen Arrest verurteilt. (Tsp)

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