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In allen Farben. Mit dem neuen Konzept gibt es neue Ansichten.

© Klaus Kurpjuweit

Berlin-Zehlendorf: Der Bahnhof Wannsee ist jetzt ein Lichtdom

Ein neues Beleuchtungskonzept lässt den den Bahnhof bunt leuchten. Und auch ein WC soll es bald wieder geben.

So kann ein Bahnhof strahlen: blau, rot grün. Jedes Spektrum ist denkbar. Alltag wird das dezente Grün sein, das die mintgrün gestrichenen Wände in der Empfangshalle des Bahnhofs Wannsee hervorhebt. Die Bahn hat der Station für knapp 50 000 Euro eine neue Beleuchtung spendiert und auch sonst ein wenig aufgeräumt. Insgesamt rund 85 000 Euro hat sie dafür bisher ausgegeben. Und die Arbeiten gehen weiter.

Mit kleinen, aber feinen Schritten wolle die Bahn auch kleinere Stationen aufwerten, begründete der Bahnhofschef für den Regionalbereich Ost, Friedemann Keßler, diesen Schritt. Für die nach Plänen des S-Bahn-Architekten Richard Brademann 1927/28 gebaute fast zwölf Meter hohe Empfangshalle in Wannsee habe sich ein besonderes Lichtkonzept fast aufgedrängt, sagte Keßler. Umgesetzt hat den „Lichtdom“ dann Thomas Otto aus Werneuchen.

Die natürliche Störfaktoren

Versteckt angebrachte LED-Leuchten strahlen auf die Wände und wirkten dort wie ein „Wall-Washer“, erläuterte Otto sein Konzept. Die gefliesten Säulen werden von Beamern angestrahlt. Alles sei mit dem Denkmalschutz abgestimmt, was nicht immer einfach gewesen sei. Damit das Licht auch wirken kann, wurden die Farbschäden an den Wänden beseitigt. Nur die Sonne störe ein wenig.

Aber auch in der Dunkelheit geht das Konzept noch nicht wie gewünscht auf. Die Sicherheitsexperten haben noch nicht zugestimmt, dass die alten Neonröhren mit ihrem kalten Licht ausgeschaltet und entfernt werden dürfen. Die Erlaubnis werde es aber geben, ist Keßler überzeugt. Und zu besonderen Anlässen, etwa in der Weihnachtszeit, könnten auch andere Farben gewählt werden.

Weitere Finessen folgen

Andere Maßnahmen waren kleinteiliger; auch im Tunnel wurde ein wenig gemalert, Türen sind denkmalgerecht erneuert; Nischen am Eingang nach historischem Vorbild verschlossen worden. Im Außenbereich ließ die Bahn ein verwildertes Beet bepflanzen.

Und die Pläne gehen weiter: Im Winter soll ein neues WC gebaut werden, das dann nicht mehr im Keller, sondern ebenerdig zugänglich sein wird. Für eine Fahrradabstellanlage im Außenbereich will die Bahn günstig Flächen überlassen.

Kopfzerbrechen bereitet noch der Einbau eines Aufzugs von der Empfangshalle in den Tunnel, weil es dafür noch keine technische Lösung gibt. Aber Keßler ist zuversichtlich, auch hier weiterkommen zu können. Klaus Kurpjuweit

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