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Das Rathaus Wilmersdorf am Fehrbelliner Platz war bis Ende November 2017 eine Notunterkunft.

© Thilo Rückeis

Update

Berlin-Wilmersdorf: Hoher Schaden bei Abschiedsparty von Flüchtlingshelfern

Die Abschiedsfeier ehrenamtlicher Helfer in der früheren Flüchtlingsunterkunft im Rathaus Wilmersdorf eskaliert. Am Ende bleibt ein Schaden von bis zu 15.000 Euro.

Ende November schloss die Notunterkunft für Flüchtlinge im früheren Rathaus Wilmersdorf, am 15. Dezember folgte dort eine Abschiedsparty der ehrenamtlichen Helfer. Wie erst jetzt durch einen Bericht der B.Z. bekannt wurde, beschädigten Gäste dabei Türen, entleerten Feuerlöscher und beschmierten ein Büro mit Graffiti.

Der Schaden werde auf 10.000 bis 15.000 Euro geschätzt, sagte der Sprecher der Berliner Immobilienmanagement GmbH (BIM), Christian Breitkreutz. Die landeseigene Gesellschaft verwaltet das Gebäude und hat Strafanzeige gegen Unbekannt wegen Sachbeschädigung erstattet. Nach Auskunft des Sprechers der Ehrenamtlichen, Holger Michel, waren etwa 300 Teilnehmer zur Feier gekommen. Nicht alle davon seien frühere Flüchtlingshelfer gewesen, einige Besucher seien den Veranstaltern unbekannt gewesen. Flüchtlinge waren nicht anwesend.

Wer für den Schaden aufkommen muss, ist noch unklar. Laut BIM-Sprecher Breitkreutz hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) Berlin als ehemaliger Betreiber der Notunterkunft signalisiert, die Kosten ganz oder teilweise zu übernehmen. Dafür gibt es bisher allerdings keine Bestätigung. Beim ASB war am Freitag kein zuständiger Mitarbeiter erreichbar. Und im Landesamt für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) sagte Sprecher Sascha Langenbach: „Dem LAF liegen keine Erkenntnisse vor, wonach der ASB die entstandenen Schäden begleichen wird.“

Der Arbeiter-Samariter-Bund hatte die Party erlaubt. Der 15. Dezember war der Tag, an dem das Ex-Rathaus offiziell wieder an die Landesbehörden übergeben wurde. Veranstalter des Festes waren sogenannte Bereichsleiter unter den freiwilligen Flüchtlingshelfern, die zuvor in der Notunterkunft die Federführung bei bestimmten ehrenamtlichen Diensten übernommen hatten.

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