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Vorsorge- und Kontovollmachten zur Regelung eventueller Pflegebedürftigkeit böten keinen ausreichenden Schutz vor Missbrauch.

© Christophe Gateau/dpa

Berlin und Brandenburg: Trio ergaunert zwei Millionen von 95-Jähriger

Mit einer missbrauchten Bankvollmacht sollen drei Tatverdächtige eine Berlinerin um ihr Vermögen gebracht haben. Solche Delikte nehmen offenbar zu.

Ein kriminelles Trio soll eine inzwischen verstorbene 95-Jahre alte Berlinerin mit Hilfe einer missbrauchten Bankvollmacht um nahezu ihr gesamtes Vermögen in Höhe von zwei Millionen Euro gebracht haben. Bei Durchsuchungsmaßnahmen in neun Wohnungen und Büros in Berlin und Brandenburg haben Polizisten am Mittwoch im Auftrag der Staatsanwaltschaft „umfangreiche Beweismittel beschlagnahmen“, wie es in einer Mitteilung der Polizei heißt. Ein Großteil des ergaunerten Vermögens sei dabei gesichert worden.

Eine Pflegerin und zwei Gehilfen

Tatverdächtig sind laut Polizei eine 72-jährige Pflegerin und ihre zwei 48 und 41 Jahre alten Gehilfen. Ob diese das Opfer in einem Heim versorgten oder sich privat als angebliche Freunde um die 95-Jährige kümmerten, war am Mittwoch noch unklar. Gegen die Drei läuft nun ein Ermittlungsverfahren wegen Untreue. Bei den umfangreichen Durchsuchungen waren auch Bargeldsuchhunde der Hauptzollämter Berlin und Brandenburg beteiligt. Außer Geld wurden in den Wohnungen „umfängliche persönliche Gegenstände und Erinnerungsstücke“ entdeckt, die möglicherweise gleichfalls entwendet wurden. Es stehe zu befürchten, „dass diese von weiteren Geschädigten stammen“, teilt die Polizei mit. Seit zwei Jahre stelle man eine Zunahme solcher Delikte fest, heißt es weiter. Die so genannten Vorsorge- und Kontovollmachten zur Regelung eventueller Pflegebedürftigkeit seien zwar wichtig, sie böten aber keinen ausreichenden Schutz vor Missbrauch.

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