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Sie wären dann soweit: die Fanmeile mit all den Bühnen wird aufgebaut.

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Update

Berlin-Tiergarten: Wem gehört eigentlich die Fanmeile?

Sie findet in Berlin statt, zieht Hunderttausende an - und wer steckt im Hintergrund? Die Messe Berlin. Aber nicht ganz allein.

Die Straße des 17. Juni ist gesperrt, der Tiergarten gehört den Fußballfans – aber wem gehört eigentlich die Fanmeile? Zu einem großen Anteil dem Land Berlin. Es ist nämlich so: „Gastgeber des Großevents ist auch in diesem Jahr die Messe Berlin“, teilt die Messe mit (weil das offenbar niemand so richtig weiß). Und zwar „mit ihrem Tochterunternehmen K.I.T. Group“.

An dieser Firma hält die landeseigene Messe als Gesellschafter 75 Prozent; einer der drei K.I.T.-Chefs ist Willy Kausch, dem wiederum die anderen 25 Prozent gehören. Kausch ist stadtbekannt durch Medizinkongresse und vor allem als „Mr. Silvester“, weil er das Jahreswechsel-Remmidemmi routiniert im Tiergarten veranstaltet. Gegründet wurde die K.I.T.-Gruppe 2008; ihren Hauptsitz hat die Firma am Adenauerplatz am Kurfürstendamm.

1200 Menschen arbeiten auf der Fanmeile

Wie viele Leute eigentlich so auf der WM-Meile arbeiten? Das hat die Messe mal zusammengerechnet: „Vom Sicherheitspersonal bis zum Händler arbeiten auf der Fanmeile etwa 1200 Menschen an der Versorgung von mehreren hunderttausend Gästen.“

Gezeigt werden dort die WM-Spiele der Deutschen, also erstmals am Sonntag, sowie die Finalrunde. Schluss: 17. Juli.

Bevor sich die Getränkefachverkäufer in den Imbissbuden wieder schwitzend am Zapfhahn festklammern und den Massen die Plastikbecher rausreichen, rücken erst einmal die Handwerker an. Am Donnerstag bestimmten die Lademeister und die braun gebrannten Kerle mit den Schutzhelmen das Bild: Gerüstbauer. Sie schraubten die Bühne vor dem Brandenburger Tor zusammen, wo die größte Leinwand installiert wird und nach dem Finale die deutsche Fußball-Nationa… lassen wird das.

Zu den Fakten: Sieben Leinwände stehen entlang der Straße des 17. Juni. Zwei Kilometer ist die Fanmeile lang. Gesperrt bleiben die Ost-West-Achse sowie die Ebertstraße und Yitzhak-Rabin-Straße zwischen Großer Stern, Scheidemannstraße und Behrenstraße. Gezeigt werden dort alle Spiele der Deutschen sowie alle WM-Spiele ab dem Achtelfinale. Heißt konkret: Sonntag, 17 Uhr, wird es erstmals im Tiergarten laut, wenn die deutschen Fußballer in Russland gegen Mexiko antreten. Mitbringen? Nichts, außer gute Laune (und Sonnencreme auf der Haut). Die Mitnahme von Taschen und Alkohol ist verboten. An anderen Tagen sind die Buden geschlossen, Fußgänger und Radfahrer können die Straße aber nutzen. Ring, ring.

Tagesspiegel-Projekt: Wo leben die WM-Landsleute, Bezirk für Bezirk

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