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Für Zaungäste. Am Spielplatz an der Mühlenstraße werden keine Sandburgen gebaut, sondern eine Turnhalle.

© C. Spitzmüller

Berlin-Pankow: 15 Spielplätze gesperrt

In Pankow sind 15 von 215 Spielplätzen gesperrt. Der Bezirk kommt mit den Sanierungen nicht nach - und hat insgesamt zu wenig Spielflächen.

Viele Eltern standen auch Pfingsten mit ihren Kindern vor verschlossenen Türchen: Wieder ist ein Spielplatz in Pankow gesperrt. Seit mehr als einer Woche zieren rot-weiße Flatterbänder den Zugang zum Spielplatz in der Dusekestraße im kinderreichen Florakiez am S-Bahnhof Pankow. Wann er wiedereröffnet wird, ist nicht absehbar. Laut Pressemitteilung des Bezirks wird „die Möglichkeit einer Finanzierung“ für 2016 noch geprüft.

Auch auf dem nahegelegenen Eulenspielplatz an der Gaillardstraße, der schon Anfang 2016 wiedereröffnet werden sollte, kann noch nicht gespielt werden. Von insgesamt 215 Spielplätzen im Bezirk Pankow sind derzeit 15 gesperrt. „Das ist ein ganz guter Schnitt", findet Bezirksstadtrat Jens-Holger Kirchner von den Grünen. Schließlich seien im vergangenen Jahr „etliche Spielplätze gebaut und erneuert werden“, nicht nur in Pankow. Bezahlt wird das meist aus dem Kita- und Spielplatzsanierungsprogramm.

Aber wie kann es sein, dass Spielplätze so schnell kaputt gehen? Jeder Winter setze den Spielanlagen zu, meint Kirchner. Außerdem seien oft Arbeiten am Untergrund und an den Einfassungen nötig, die schnell locker werden. Selbst wenn kein Holz verbaut wird, das schnell modert, ist eine regelmäßige Sanierung notwendig. Einmal pro Woche gibt es eine kleine Inspektion auf den Anlagen, einmal im Monat eine große und einmal im Jahr wird jede Spielanlage vom TÜV abgenommen. Für kleinere Instandhaltungen gibt Pankow pro Jahr 300 000 Euro aus. Eine komplette Sanierung, bei der auch am Untergrund gearbeitet werden muss, kostet schnell fünf- bis sechsstellige Beträge.

"Wir brauchen mehr Spielanlagen für Jugendliche"

Die in Berlin vorgeschriebene Quote von einem Quadratmeter Spielfläche pro Einwohner erfüllt Pankow nicht. In Kiezen wie dem Prenzlauer Berg ist es nicht mal die Hälfte. Kirchner sieht Handlungsbedarf sowieso woanders: „Wir brauchen mehr Spielanlagen für Jugendliche und generationenübergreifende Treffpunkte.“ Bei Neubaugebieten werden solche Orte in die Planung mitaufgenommen. Aktuell sei der Bau einer generationenübergreifenden Anlage in Karow geplant.

Beim Spielplatz an der Mühlenstraße hinter der alten Mälzerei, ebenfalls im Florakiez, gibt es derweil ein anderes Problem: Die Anlage ist nur eingeschränkt nutzbar, weil sie als Bauzufahrt für den Bau einer Turnhalle benutzt wird. Der Spielplatz musste zuerst gebaut werden, da die Fördergelder sonst verfallen wären. Die Genehmigung für die Turnhalle kam aber erst später. „Was hätten wir machen sollen? Den Spielplatz nicht bauen?“, fragt Kirchner. Nun müsse man die Bauarbeiten abwarten. „So ist das eben in der Stadt.“

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