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Wohnzimmer. Hertha spielt seit Jahrzehnten im Olympiastadion.

© dpa

Berlin oder Brandenburg: Wo sollte das neue Hertha-Stadion entstehen?

Tegel, Tempelhof, Dreilinden? Hertha prüft den Bau eines neuen Stadions. 2017 stehen die Standorte fest. Die Politik ist besorgt. Und was meinen Sie?

Werner Gegenbauer machte ein Gesicht wie aus Stein. Nicht, dass ihm die Frage zum Stadionneubau überrascht hätte, er musste mit ihr rechnen und war darauf vorbereitet. „Der Auftrag an die Architekten ist nicht nur raus, es gibt die ersten Vorstudien“, sagte der Präsident von Hertha BSC am Montagabend auf einer Mitgliederversammlung. Seit Anfang des Jahres wird im Verein über einen Neubau einer reinen Fußball-Arena diskutiert, also über ein enges Stadion ohne Laufbahn. Doch wo soll es erbaut werden? Werner Gegenbauer sagte nur, dass man „nicht in Konkurrenz“ treten möchte zum Wohnungsbau und Gewerbe-Neubauten. Dann schwieg der Präsident.

Stadtentwicklungssenator: "... dann ist die Wirtschaftlichkeit nicht mehr vorhanden"

Spekuliert wird unter den Fans und Mitgliedern eh schon wie wild, wo denn genug Platz wäre für so ein Stadion (Tegel, Tempelhof), wo der Bau von S-Bahnlinien möglich wäre (Tegel, Staaken, Dreilinden), wo die Anbindung an die Autobahn gut ist (Oranienburg, Schönefeld) und wo es alles schon gibt. Hertha schweigt. „Im Januar, spätestens Februar“ werde der Klub die ersten Ergebnisse der Vorstudien und mögliche Standorte vorstellen, sagte Gegenbauer. „Dann müssen wir reden.“

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In der Politik wird die Debatte sehr wohl zur Kenntnis genommen. „Es ist schade, wenn Hertha das Olympiastadion verlässt, weil dann die Wirtschaftlichkeit nicht mehr vorhanden ist“, sagte Berlins scheidender Stadtentwicklungssenator Andreas Geisel (SPD) am Morgen danach. Es gebe aber „keine Gespräche über Standorte“.

Im Mai hatten sich Hertha und die Olympiastadion-Betreibergesellschaft nach zähen Verhandlungen auf einen Mietvertrag bis 2025 geeinigt. „Die Vertragspartner wissen, was sie aneinander haben“, sagte seinerzeit Berlins Sportsenator Frank Henkel (CDU). „Hertha und das Olympiastadion, das gehört einfach zusammen.“ Gegenbauer sprach von Planungssicherheit. Dennoch trieb Herthas Vereinsführung dieses Thema im Hintergrund weiter voran und ließ Pläne für einen privat finanzierten Neubau erstellen. „Es wird sehr intensiv daran gearbeitet“, sagte Gegenbauer am Montag.

Hertha sucht eh einen neuen Investor

Das Olympiastadion sei eine wunderschöne Arena, „aber die Zeit ist jetzt gekommen, über moderne Lösungen nachzudenken“, sagte Michael Preetz schon im Frühjahr, verlockend für den Manager wären auch die besseren Vermarktungsmöglichkeiten einer eigenen Arena.

Dass Hertha derzeit an den Einstieg eines zweiten Investors bastelt, ist kein Geheimnis mehr. Im Januar 2014 war das weltweit agierende Private-Equity-Unternehmen Kohlberg Kravis Roberts & Co. L.P. bei Hertha eingestiegen, erwarb für 20 Millionen Euro knapp zehn Prozent der Anteile und investierte insgesamt 61 Millionen Euro. Ein neuer Investor könnte als strategischer Partner bei der Finanzierung eines eigenen Fußballstadions behilflich sein.

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Lesen Sie mehr im Tagesspiegel: 2017 soll das Gründungsschiff "Hertha" nach Berlin zurück. Der Termin für die Abschiedsfahrt steht fest.

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Zur Eröffnung des neuen Olympiastadions. Herthas damaliger Manager Dieter Hoeneß im Interview: "Das Stadion atmet."

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