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Jetzt muss sich das Bezirksamt um die Remmo-Villa kümmern.

© imago images/Olaf Wagner

Berlin-Neukölln ist plötzlich Vermieter: Bezirksamt muss sich um beschlagnahmte Remmo-Villa kümmern

Die Remmo-Villa in Alt-Buckow gehört jetzt dem Bezirksamt. Das muss auch die dort lebenden Mieter betreuen.

Die Villa des Remmo-Clans gehört nun dem Land Berlin. Die Staatsanwaltschaft hat das Bezirksamt Neukölln am Freitag darüber informiert, dass nun das Land im Grundbuch für das denkmalgeschützte Gehöft in Alt-Buckow steht. Zuerst berichtete die „Morgenpost“ darüber.

Das Kammergericht hatte die Einziehung der Immobilie im September bestätigt – und den Vorwurf, dass das Anwesen 2012 offensichtlich mit Beutegeld aus Straftaten von einem nahezu mittellosen Spross von Clan-Chef Issa erworben worden sei.

Die Villa gehört zu jenen 77 Immobilien des Clans im Wert von mehr als neun Millionen Euro, die 2018 im Rahmen von Geldwäsche-Ermittlungen beschlagnahmt worden waren.

Nun ist plötzlich der Bezirk für die Villa zuständig. Am Montag meldete sich ein Anwalt der Bewohner und berichtete über wochenlange Probleme mit der Heizung, die der Bezirk nun abstellen müsse.

Das Bezirksamt muss nun erstmal klären, welche Mietverträge bestehen und wie es mit dem neuen Staatseigentum umgeht. Mietwohnungen hat der Bezirk sonst nicht in seinem Bestand.

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Zudem will der Anwalt gegen die Einziehung der Villa vor das Bundesverfassungsgericht ziehen: Damit geht es auch um die umstrittene Änderung des Strafrechts, die der Justiz dieses Vorgehen erlaubt hat.

Im Kampf gegen die Organisierte Kriminalität und Terrorismus kann seit 2017 Vermögen eingezogen oder beschlagnahmt werden, wenn die Herkunft des Geldes vermutlich aus schweren Straftaten erlangt worden ist.

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