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Flasche leer. Überreste der Silvesternacht in Mitte.

©  Lars von Törne

Berlin nach dem Jahreswechsel: BSR sieht bei Silvestermüll leichte Verbesserung

Am Tag nach Neujahr beginnt Berlins Stadtreinigung mit dem Säubern jenseits des Zentrums. Und in einer Hinsicht scheint sich etwas etwas verbessert zu haben.

Wer sich am Neujahrsmorgen mit dem Auto auf Nebenwegen wie der Zehlendorfer Mühlenstraße vom Stadtrand her der Mitte Berlins näherte, wird hier und dort irritiert Flächen von bräunlich-faseriger Konsistenz auf der Fahrbahn registriert haben, als habe sich ein Pferdegespann ausgiebig erleichtert, der nieselnde Regen in Verbindung mit dem fließenden Verkehr aber alle Hinterlassenschaften verflüssigt und zermatscht.

Ein Irrtum, wie man sich bald eingestehen musste: Es waren doch keine plattgemachten Pferdeäppel, sondern die Überreste von pyrotechnischem Silvestermaterial.

Ein unerfreulicher Anblick, und man muss ihn auch noch ein wenig ertragen. Erst an diesem Mittwoch beginnt die Berliner Stadtreinigung (BSR), die sich gestern noch auf einige Schwerpunkte konzentrierte, das übrige Stadtgebiet vom Silvestermüll zu befreien – im Rahmen der normalen Straßenreinigung, erst die Haupt-, dann die Nebenstraßen.

Rund 600 BSR-Beschäftigte waren am Neujahrstag unterwegs

Wie lange das dauern werde, sei witterungsabhängig, heißt es bei der BSR, der Winterdienst habe Priorität. Eine Schneewalze ist allerdings nicht in Sicht, nur etwas Abkühlung, allenfalls bis Freitag ein paar Flocken, nachts vielleicht ein bisschen Frost, danach soll es wieder wärmer werden, wie der Wetterdienst Meteofax voraussagt.

Also „same procedure as every year“ für die BSR, und das bedeutete zunächst einmal früh aufstehen für deren Reinigungspersonal, wenn es nicht ohnehin von der privaten Feier direkt zum Aufräumen gefahren war. Um 2 Uhr morgens begann der Einsatz an Schwerpunkten wie dem Umfeld der Partymeile, die selbst aber ausgespart wurde: Dort war der private Veranstalter zuständig.

Auch die Strecke des traditionellen Neujahrslaufs wurde gefegt, weiter waren stark besuchte Orte wie Alexanderplatz, Kurfürstendamm, Schönhauser Allee und Herrmannstraße dran. Rund 600 BSR-Beschäftigte waren mit Besen, Schippe und Kehrrichtkarre oder in Kehrmaschinen, Sammelfahrzeugen und Lastwagen mit Ladekran unterwegs.

Am Neujahrstag des Vorjahres hatte die BSR rund 450 Kubikmeter Müll eingesammelt. Diesmal schienen viele Straßen im Stadtgebiet nicht ganz so zugemüllt worden zu sein – ein subjektiver Eindruck, den BSR-Sprecher Sebastian Harnisch nicht bestätigen mochte, solange ihm noch keine aktuellen Zahlen zu eingesammelten Müllmengen vorlägen, und das sei erst am Mittwoch der Fall.

Aber offenbar sei mehr und mehr die Bitte der BSR befolgt worden, leere Glasflaschen und ausgebrannte Feuerwerksbatterien nicht mitten auf der Fahrbahn stehen zu lassen, sondern sie zumindest am Straßenrand zu deponieren. Immerhin, das wäre ein Fortschritt.

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