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Die Weihnachtsbeleuchtung Unter den Linden ist normalerweise dezent weiß-gelb (Archivbild).

© Sebastian Kahnert/ dpa

Berlin-Mitte: Zoff um bunte Weihnachtsbeleuchtung Unter den Linden

Grün, blau, rot und orange sollen die Bäume auf dem Boulevard dieses Jahr erstrahlen. Denkmalschützer zweifelten, ob die Farben dem Ort angemessen sind.

Von Laura Hofmann

Kein Weihnachten ohne Streit. In Berlin wurde in diesem Jahr allerdings schon vor dem ersten Advent ums Fest gezankt. Die Weihnachtsbeleuchtung an den Bäumen Unter den Linden, die am Donnerstagabend von Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) angeknipst wird, soll “in verschiedenen weihnachtlichen Farbwelten“ erstrahlen, wie der Veranstalter mitteilte. Also in Grün, Blau, Rot und Orange – und nicht wie sonst immer in Gelb-Weiß.

Das rief die Denkmalschützer auf den Plan, sagt Nils Busch-Petersen, Chef des Einzelhandelsverbands Berlin-Brandenburg. Sie sollen Einwände gegen die bunten Farben gehabt haben. Dahinter steckt das sogenannte Linden-Statut, eine historische Baugestaltungsordnung, die zum Beispiel festlegt, dass Häuserfassaden auf dem Boulevard in gedeckten Farbtönen zu halten sind. Zuerst hatte die „B.Z.“ berichtet. „Eine typische Berliner Geschichte“, sagt Busch-Petersen auf Tagesspiegel-Nachfrage. Wie man sich an bunten Farben stören kann, ist ihm ein Rätsel.

Grünes Licht vom Senat

Doch im Senat winkt man ab. „Von unserer Seite gibt es grünes Licht“, witzelt Daniel Bartsch, Sprecher der Kulturverwaltung. Will heißen: Von der oberen Denkmalschutzbehörde gebe es keine Einwände gegen die bunten Lichter. Und im Bezirk Mitte weiß der für die untere Denkmalschutzbehörde zuständige Stadtrat Ephraim Gothe (SPD) ebenfalls nichts von einem Konflikt. Man werde sich die Beleuchtung am Abend erst einmal anschauen, sagte er dem Tagesspiegel, und dann gemeinsam evaluieren, ob sie für den Boulevard passend sei.

Und schließlich meldet der Veranstalter am Nachmittag: Das neue Beleuchtungskonzept sei genehmigt. Es werde einen ganz leichten Farbwechsel und lange Übergänge geben. Alles werde sehr dezent gestaltet, in weihnachtlicher Atmosphäre gehalten und der Würde des historischen Platzes angemessen sein. 

Bürgermeisterin Pop hat in diesem Jahr einen neuen Sponsor für den weihnachtlichen Glanz Unter den Linden gewonnen: Die Schwarz-Gruppe, zu der Lidl und Kaufland gehören, lässt rund 200.000 Euro springen, damit Lichtdesigner Andreas Boehlke, auch verantwortlich für „Berlin leuchtet“, den Boulevard erstrahlen lassen kann.

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