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Das neue Museum der Illusionen

© promo

Berlin-Mitte: Sinnestäuschungen im Museum der Illusionen

Ein neues Museum in der Karl-Liebknecht-Straße will die Wahrnehmung auf die Probe stellen.

Gerade war Michael Posch noch groß, plötzlich sieht er im Vergleich zu seiner Kollegin winzig aus. Als sei er von jetzt auf gleich um mindestens einen Meter geschrumpft. Der Verstand der Beobachterin versucht, das rational zu erklären. Die Wahrnehmung widerspricht: Und ob das geht! Die Verwirrung gehört hier, im neuen Museum der Illusionen, zum Programm. Gerade eröffnete es in der Karl-Liebknecht-Straße, schräg gegenüber vom Fernsehturm.

Geschäftsführer Michael Posch tritt aus dem schiefen Raum heraus und freut sich über die Verunsicherung der Besucherin. „Genau um diesen Effekt geht es“, sagt er. Wie der Name des Museums vermuten lässt, dreht sich hier alles um optische Täuschungen und andere Illusionen: Es gibt einen umgekehrten Raum, einen unendlichen Raum und allerlei Ausstellungsstücke, die es darauf anlegen, unserem Gehirn einen Streich zu spielen.

Was bleibt, sind lustige Fotos

„Das ist einfache Mathematik und Physik“, erklärt Michael Posch. Und tatsächlich, viele Effekte erinnern an die Abbildungen geometrischer Illusionen in Mathebüchern. Pädagogik ist auch hier Teil des Konzepts. Sich zu fragen, wie ein gerader Stab durch eine krumme Öffnung passen kann, herumrätseln, es neu probieren und schließlich akzeptieren, dass Wahrnehmung subjektiv ist – all das ist Teil des interaktiven Gedankens. Franchise-Geber ist die Firma Metamorfoza, die ähnliche Museen unter anderem in Kroatien, Malaysia und Wien hat.

Und egal, ob man die Ursache der Täuschungen versteht oder nicht: Was bleibt, sind lustige Fotos. Einige Exponate funktionieren sogar nur durch die Kameralinse. Foto-Punkte am Boden regen die Besucher an, Erinnerungsaufnahmen zu schießen. Pädagogik hin, Mathe her, das Ziel sei, mit einem Lächeln hinauszugehen, sagt Michael Posch. Das tut die Besucherin. Und mit einem schwirrenden Kopf.
Karl-Liebknecht-Straße 9, tgl. 10-21 Uhr, 8/10/12 €, Familien (bis zu 2 Kinder) 30€.

Miriam Dahlinger

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