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Leerstand in bester Lage (Symbolbild)

© Hendrik Schmidt/dpa

Berlin-Mitte: Ein Jahr Leerstand in bester Lage

Mieter müssen aus einem Bürohaus raus, weil die Berliner Jugendverwaltung es nutzen will. Doch dann dauert es ewig, bis das Gebäude "Datensicherheit" hat.

Die Sache schien eilig: Ende 2017 wurden Mieter der Wohnungsbaugesellschaft Mitte aus ihrem gut gelegenen Bürohaus nahe der Friedrichstraße hinauskomplimentiert, weil die Senatsverwaltung für Jugend die 18. Etage beziehen wollte. Über ein Jahr später herrscht dort aber noch immer Leerstand.

Verwaltungssprecherin Beate Stoffers begründet ihn mit der technischen Umrüstung durch das IT-Dienstleistungszentrum des Landes (ITDZ) im Zuge der Verwaltungsdigitalisierung. Es gehe vor allem um die "Einhaltung der Datensicherheit“. Im Februar würden aber die Mitarbeiter der Jugendabteilung einziehen.

"Straßen und Gehwege müssen aufgerissen werden"

Auf die Frage, warum es ein Jahr lang dauert, „Datensicherheit“ herzustellen, reagierte Stoffers zunächst nicht. Allerdings konnte das ITDZ zur Klärung beitragen. Demnach ist es durchaus üblich, dass es von der Beauftragung bis zum Anschluss an das sichere Landesnetz „bis zu sieben Monate dauern“ kann: „Straßen und Gehwege müssen aufgerissen werden, um die Glasfaserkabel vom nächstgelegenen Netzknotenpunkt zum Standort zu verlegen“, erläutert ITDZ- Sprecherin Angelika Schwenk. Dazu müssten Baugenehmigungen eingeholt, Einverständniserklärungen mit den Hauseigentümern abgeschlossen und Baufirmen beauftragt werden. Erst dann könne der hausinterne Netzzugang gelegt und „Netzkomponenten zur verschlüsselten und sicheren Datenkommunikation aktiv geschaltet werden“. Das ITDZ sei im Juli beauftragt worden und inzwischen fertig.

Das IT-Dienstleistungszentrum braucht mehr Personal

Aber warum erfolgte der Auftrag erst im Juli? Auch das kann Schwenk erklären: Dem Auftrag gehe immer eine „Vorerkundung“ voraus. Die sei „im Frühling“ erfolgt. Aber muss sich das Ganze wirklich ein volles Jahr hinziehen? Die lange Dauer habe nicht nur mit den Abläufen zu tun, sondern auch damit, dass das ITDZ personell unterbesetzt sei, erläutert Schwenk und verweist auf die fortlaufende Aufstockung der Mitarbeiterschaft.

In dem Gebäude an der Georgenstraße befand sich ursprünglich der Vorläufer des Internationalen DDR-Handelszentrums. Heute gibt es dort eine bunte Mietermischung, darunter auch die Bildungsverwaltung mit Fortbildungen für Quereinsteiger

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