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Vorn die Spree, rechts die Schweizer Botschaft - davor die Straße, die abgerissen wird. Der Verkehr nutzt künftig die Brücke ganz links. Das Foto entstand im Sommer 2018.

© imago/Marius Schwarz

Berlin-Mitte: Autos verschwinden: Spreebogenpark wird grüner

Die Bauarbeiten beginnen im Regierungsviertel. Die Straße hinter der Schweizer Botschaft wird abgerissen.

Das Regierungsviertel wird grüner. Dort rücken im Spätherbst 2018 die Landschaftsgärtner an - Berlins zentralste Kurve verschwindet: Die breite Straße hinter der Schweizer Botschaft wird abgerissen. Dort wird bis zum Sommer 2019 der Park ausgebaut - auch Spreebogen genannt. "Die Arbeiten beginnen ab der kommenden Woche", teilte das Büro von Verkehrssenatorin Regine Günther (parteilos, für Grüne) am Freitagmorgen mit.

Zuerst wird die Ostumfahrung der Schweizer Botschaft zurückgebaut. Anschließend entstehen im Spreebogenpark zwischen Moltke- und Kronprinzenbrücke "entlang der Spree neue Wegen sowie zusätzliche Baumpflanzungen, Rasenflächen und Gehölzgruppen". Bis zum Sommer 2020 wird dann der Straßenzug umgebaut.

Die Kronprinzenbrücke von Stararchitekt Santiago Calatravat.
Die Kronprinzenbrücke von Stararchitekt Santiago Calatravat.

© imago/Jürgen Heinrich

Der Verkehr soll in Zukunft anders fließen: Nicht mehr über die Moltkebrücke (und somit knapp am Kanzleramt vorbei), sondern im Bogen über die Kronprinzenbrücke werden Autos rollen. "Mit Beginn der Bauarbeiten am Spreebogenpark bleibt der Bereich Otto-von-Bismarck-Allee/Willy-Brandt-Straße/Alt Moabit für den Durchgangsverkehr gesperrt", teilte der Senat mit.

Die Moltkebrücke über die Spree. Hinten der Hauptbahnhof, rechts steht das Kanzleramt.
Die Moltkebrücke über die Spree. Hinten der Hauptbahnhof, rechts steht das Kanzleramt.

© Doris Spiekermann-Klaas

Kosten: gut 4 Millionen Euro. "Die Fertigstellung des Spreebogenparks erfolgt voraussichtlich im Sommer 2019 und kostet rund 1,2 Millionen Euro, die zusätzlichen Kosten für die straßenbaulichen Maßnahmen betragen insgesamt 3 Millionen Euro", heißt es in der Aufschlüsselung der Finanzen. Berlin beteilige sich mit rund einem Drittel an den Gesamtkosten. Das Bauvorhaben ist Bestandteil der Entwicklungsmaßnahme „Hauptstadt Berlin - Parlaments- und Regierungsviertel“.

Was für ein Park! Unvergessen die Picknick-Nachmittage, als 2004 gegenüber die beiden Bügelbauten des Hauptbahnhofs abgekippt wurden .
Was für ein Park! Unvergessen die Picknick-Nachmittage, als 2004 gegenüber die beiden Bügelbauten des Hauptbahnhofs abgekippt wurden .

© Kai-Uwe Heinrich / tsp

Die Pläne hatten wir im Frühjahr 2018 im Tagesspiegel vorgestellt. Ursprünglich hätte der Nord-Süd-Verkehr über die – überdachte – Konrad-Adenauer-Straße geführt werden sollen, die direkt vor dem Eingang des Paul-Löbe-Hauses liegt. Doch das war am Widerstand des Bundes gescheitert.

Die jetzt nur 12,40 Meter bis 15,40 Meter breite Straße soll durchgehend auf 17,50 Meter verbreitert werden. Sie erhält zwei Meter breite Radfahrstreifen und je 3,50 Meter breite Gehwege. Fahrzeugkolonnen bei Staatsbesuchen können auf dem östlichen Radstreifen parken, damit sie den fließenden Verkehr nicht behindern. Die Planer rechnen mit täglich mehr als 10.000 Autos.

So wird der Verkehr in Zukunft umgeleitet.
So wird der Verkehr in Zukunft umgeleitet.

© Tsp

Die Uferpromenade des Spreebogenparks war im Sommer 2004 eröffnet worden. Die Kosten des Parks lagen bei knapp 10 Millionen Euro. Im Spreebogenpark sollte sogar eigentlich das große Fanfest zur Fußball-WM 2006 stattfinden - es kam anders: Stattdessen zogen die Menschen auf die langgestreckte Straße des 17. Juni. Aus dem "Fanpark" wurde so die berühmte "Fanmeile".

Um den Orange-farbenen Bereich geht es.
Um den Orange-farbenen Bereich geht es.

© Senat

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