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Graffiti beim "Social Center" der besetzten Gerhard-Hauptmann-Schule. (Aufnahme von 2014)

© Thilo Rückeis

Update

Berlin-Kreuzberg: Flüchtlinge bleiben nach Brand in der Hauptmann-Schule

In der von Flüchtlingen besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg hat es am Sonntagmorgen gebrannt. Die Flüchtlinge bleiben in der Schule

In der seit vier Jahren besetzten Gerhart-Hauptmann-Schule in Kreuzberg hat es am Sonntag gebrannt. Gegen 7 Uhr früh war in einem Zimmer im zweiten Stock ein Feuer ausgebrochen, das sich durch den Fußboden in den ersten Stock fraß. Ein 57-jähriger Mitarbeiter des vom Bezirk gestellten Sicherheitsdienstes hatte die Flammen entdeckt und die Feuerwehr alarmiert. Eine 33-jährige Mitarbeiterin des Sicherheitsdienstes brachte die Bewohner unverletzt aus dem Gebäude; sie selber erlitt eine Rauchgasvergiftung und wurde in einer Klinik ambulant behandelt. 50 Feuerwehrleute waren im Einsatz, während der Löscharbeiten wurden BVG-Busse umgeleitet.
Zwei Wohnungen in der ehemaligen Schule wurden vollständig zerstört. Vermutlich sei das Feuer durch ein defektes Ladekabel eines elektrischen Gerätes entstanden, sagte ein Polizeisprecher. Der mittlere Teil des Gebäudes sei abgeriegelt worden, sagte Bezirksbürgermeisterin Monika Herrmann auf Anfrage. Den verbliebenen Besetzern des Südflügels habe der Bezirk nach dem Feuer Ausweichquartiere angeboten, sie hätten diese jedoch abgelehnt. Herrmann sagt, am Nachmittag hätten sich neun Flüchtlinge in der Schule befunden.
Im Dezember 2012 hatten hunderte Menschen die ehemalige Hauptschule besetzt. 2014 sollte sie geräumt werden, es gab einen mehrtägigen Polizeieinsatz mit bis zu 1700 Polizisten. Dennoch weigerten sich 40 der 200 Bewohner auszuziehen, unterstützt wurden sie von der linken und linksextremistischen Szene. Das Bezirksamt akzeptierte dies zunächst, wollte die Bewohner dann aber doch loswerden. Die Bewohner setzten sich 2015 vor Gericht durch. Im August 2016 reichte der Bezirk eine Räumungsklage gegen die verbliebenen Bewohner ein. Herrmann erwartet ein Urteil am 8. März. Der Bezirk hatte in den letzten Jahren Millionen Euro für den Wachschutz ausgegeben und sich einen Dauerstreit mit dem ehemaligen Innensenator Frank Henkel (CDU) geliefert.
Auf der Cuvrybrache hatte 2014 ein Feuer eine Besetzung beendet. Nachdem der Großbrand gelöscht war, hatten Polizei und Eigentümer das Grundstück an der Spree in Kreuzberg abgeriegelt.

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