zum Hauptinhalt
Halleluja! Nach fünf Jahren wird eine neue Ampel in der Heiligenseestraße installiert.

© Stephan Schmidt

Berlin-Heiligensee: Behelfsampel im Tegeler Forst nach fünf Jahren ersetzt

Sie war neben dem BER das langlebigste Provisorium der Hauptstadt - eine Behelfsampel im Tegeler Forst. Nun wurde ihr Nachfolger nach langer Konstruktionsarbeit installiert.

Da, wo sich Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, wenn nicht ein angetütterter Autofahrer mit dröhnendem Motor durch den abendlichen Tegeler Forst brettert, da steht sie nun – ein Denkmal deutscher Ingenieurkunst und Beleg für wohl durchdachte staatliche Planung im Dienste der Sicherheit der Bürger: An der Einmündung der Konradshöher Straße in die Heiligenseestraße wurde am Donnerstag eine Lichtzeichenanlage installiert, die das neben dem BER langlebigste Provisorium der Stadt, eine Behelfsampel, ersetzen soll.

Seit fünf Jahren hatte die dort ihren Dienst versehen, in einer wohl berechneten zeitlichen Reihenfolge 24 Stunden am Tag, 365 Tage im Jahr korrekt die Lichtzeichen Rot, Gelb und Grün angezeigt, gerne auch in umgekehrter Reihenfolge. Viele Leserinnen und Leser haben sich die Frage gestellt, warum man es nicht einfach beim Provisorium belassen hat, das doch so nachdrücklich an die Fehlbarkeit des Menschen erinnerte - die Vorgängerampel war, obwohl ihrerseits auch schon ein Musterbeispiel deutscher Wertarbeit, einfach abrasiert worden.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle finden Sie einen von unseren Redakteuren ausgewählten, externen Inhalt, der den Artikel für Sie mit zusätzlichen Informationen anreichert. Sie können sich hier den externen Inhalt mit einem Klick anzeigen lassen oder wieder ausblenden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir der externe Inhalt angezeigt wird. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu erhalten Sie in den Datenschutz-Einstellungen. Diese finden Sie ganz unten auf unserer Seite im Footer, sodass Sie Ihre Einstellungen jederzeit verwalten oder widerrufen können.

"Aufwändiger Klärungen" erforderlich

Aber das Provisorium war nun seinerseits langsam hinfällig, und deshalb ist es gut, dass nun ein Gemeinschaftsmast (heißt wirklich so!) montiert wurde, an dessen Konstruktion mehr als fünf Jahre gearbeitet und entwickelt worden war. Immerhin gibt es, so hatte der Verkehrssenator noch unlängst dem Reinickendorfer CDU-Abgeordneten Stephan Schmidt erklärt, alleine 17 verschiedene reguläre Masttypen, zu denen, ich zitiere hier gerne aus einem amtlichen Schreiben, „jeweils unterschiedliche Anbauten zu berücksichtigen sind“. Die Statik wurde zweimal von Prüfstatikern überprüft, die „zu unterschiedlichen Ergebnissen kamen, wodurch aufwändige Klärungen erforderlich wurden“.

Auf die Frage Schmidts, ob der Senat in dieser Verwaltungsposse, über die mittlerweile schon international berichtet werde, einen Imageschaden für das Land Berlin erkenne, antwortete Staatssekretär Jens-Holger-Kirchner in preußischer Knappheit: Nein. Also dann: Wir wünschen der Ampel allzeit nüchterne Autofahrer bei der Querung der Anlage.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false