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Noch sind Berlins Freibäder geschlossen. Im Sommer könnten Berliner Schüler:innen freien Eintritt erhalten. (Archiv)

© imago images/Emmanuele Contini

Berlin erwägt Aktion für die Sommerferien: Freier Eintritt für Kinder in Freibädern im Gespräch

Kinder und Jugendliche in Berlin können während der Sommerferien auf kostenlosen Eintritt in Freibädern hoffen. Die Bäder-Betriebe zeigen sich offen dafür.

Das Schuljahr in Berlin neigt sich langsam dem Ende zu. Einen möglichen Grund mehr zur Freude für Schüler:innen und ihre Eltern hat der Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) am Dienstag nach der Senatssitzung ins Spiel gebracht. Müller stellte den freien Eintritt in den Schwimmbädern während der Sommerferien in Aussicht.

Mit Blick auf Urlaubsreisen sei manches im Juni und Juli wegen der Corona-Pandemie noch nicht möglich, sagte Müller. Umso besser sollten Familien die Ferien zu Hause verbringen können. „Es soll auch ein kleines Dankeschön sein an die Familien, die Großartiges in den letzten Monaten bewältigt haben.“ Sportsenator Andreas Geisel (SPD) bereite nun die Badesaison vor. Es solle ein weiterer Baustein sein zur Normalität und zur Entlastung.

Geisels Verwaltung konnte sich am Mittwoch noch nicht zu näheren Details der Öffnungsstrategie und des freien Eintritts äußern. „Die Konzeption wird gerade erarbeitet. Es gibt Überlegungen und Vorbereitungen für beide Punkte, aber die sind noch nicht spruchreif“, sagte ein Sprecher. Entscheidend für alle Schritte sei, dass die Inzidenz in Berlin stabil unter die Marke von 100 falle.

Bäder-Betriebe sind offen für Konzepte

Bei den Berliner Bäder-Betrieben (BBB) zeigte man sich offen für den Vorstoß. „Wenn das Land das will, dann machen wir das“, sagte Sprecher Matthias Oloew. Konkrete Pläne dazu seien bislang aber noch nicht an die Schwimmbadbetreiber herangetragen worden. Entscheidend sei vor allem die Finanzierung. „Am Ende des Tages muss man gucken, wer das bezahlt.“ Möglich sei der Gratisbesuch für Schüler:innen nur, wenn das Land die Kosten übernehme.

Oloew verwies in diesem Zusammenhang auf die angespannte Finanzlage des öffentlichen Betriebs. „Die BBB haben in diesem Jahr noch keine Mark Umsatz erwirtschaftet, gleichzeitig werden die Bäder voll betrieben.“

Bereits seit dem 2. November sind alle Schwimmhallen wegen der Corona-Pandemie für die Öffentlichkeit geschlossen. 27 Schwimmhallen in der Hauptstadt würden dennoch auch aktuell voll in Betrieb gehalten, weil das Schulschwimmen weiterhin stattfinde, sagte der Sprecher. Mit den Eintrittsgeldern erwirtschafteten die BBB zu normalen Zeiten 20 bis 25 Millionen Euro jährlich. Nun sei ein Drittel des Jahres bereits vergangen, ohne dass auf diese Weise Einnahmen erzielt werden konnten.

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Allzu weit hergeholt sei Müllers Vorstoß jedoch nicht, so Oloew. „Die Schüler hatten defacto schon freien Eintritt in den Ferien.“ Voraussetzung ist, dass sie den Super-Ferien-Pass haben. Dieser kostet neun Euro und berechtigt Kinder und Jugendliche neben vielen anderen Vergünstigungen dazu, an allen Ferientagen kostenlos die Schwimmbäder der Bäderbetriebe zu besuchen.

Auch wenn vielen angesichts des wenig freundlichen Frühjahrswetters bislang eher nicht zum Schwimmen zu Mute sein sollte, hätte die Freibad-Saison eigentlich schon längst starten sollen. „Wir hätten jetzt schon einen ganzen Strauß an Freibädern offen gehabt“, sagte Oloew. Es gebe hartnäckige Freibadfans, die längst wieder gerne ins Wasser wollten. Gerade wenn die Schwimmhallen wegen der Pandemie geschlossen bleiben müssten, könnten Freibäder eine Alternative sein, so der Sprecher.

Öffnung der Freibäder braucht zwei Wochen Vorlauf

Der BBB-Sprecher forderte mit Blick auf die Freibäder den Senat zudem auf, frühzeitig anzukündigen, sollten die Schwimmbecken auch wieder für den öffentlichen Betrieb aufmachen dürfen. „Es ist nicht so einfach die Freibäder in Betrieb zu nehmen, da brauchen wir zwei Wochen Vorlauf.“ Bei den bislang noch in der Winterruhe befindlichen Freibädern seien die Vorbereitungen noch nicht vollständig abgeschlossen. Noch fehlten unter anderem die Wasserkontrollen für die Becken, die erst noch von Laboren und dem Gesundheitsamt geprüft werden müssten. „Das machen wir erst, wenn wir wissen, dass wir aufmachen können.“

Zudem sei ein Großteil der Mitarbeiter in Kurzarbeit. Diese müssten dann zunächst zurückgeholt werden. Zugleich seien Saisonkräfte für die Freibäder nötig. Zwar seien die Arbeitsverträge schon fertig. Das Personal könne man aber erst einstellen, so Oloew, wenn die Kurzarbeit im Unternehmen beendet sei.

Wenn die Freibäder schließlich öffnen sollten, wird es wohl wie beim Betrieb während der Pandemie im vergangenen Jahr erneut Zeitfenstertickets geben.

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