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Mit den Jahren gekommen. Hier sind die 40er und 50er angesagt.

© imago/Photocase

Berlin - Bruchsal - Hannover?: Wenn die Weihnachtspost plötzlich woanders auftaucht

Das Weihnachtspäckchen unseres Autors sollte auf direktem Weg nach Heidelberg geschickt werden. Doch plötzlich tauchte es in Hannover auf. Und dann in Bruchsal.

Die Tochter, Studentin, sollte in der Adventszeit nicht ohne lieb gewordene Traditionen aus der Kindheit auskommen müssen. Also wurde ein Paket geschnürt, mit herzhaften Inhaltsstoffen für den Adventskalender. Damit nichts schief geht, wurde das Paket mit einer Versicherung ausgestattet und am 25. November auf den Weg geschickt, mit der bewährten gelben Post, also DHL. Und tatsächlich kam es an. Genau zehn Tage später.

Die Post hatte offenbar Schwierigkeiten, immer die richtige Himmelsrichtung einzuhalten. Per Nachverfolgung bekamen wir die Mitteilung, das Paket sei via Rüdersdorf nach Speyer gelangt, nur drei Tage später. Speyer ist ja schon mal ganz gut, mit dem Rad sind es nur noch 80 Minuten bis nach Heidelberg, mit dem Auto eine halbe Stunde.

Aber ach, das Paket weist am selben Tag gegen 18.30 plötzlich eine „geringfügige“ Beschädigung auf, es werde „nachverpackt“. Gut, dagegen ist nichts einzuwenden, schließlich sind wir gegen alles Unheil versichert. Zwei Tage später, gegen 4 Uhr morgens, taucht das Paket dann aber in Hannover auf, kurz vor dem Ziel ist es Hunderte Kilometer zurückgefallen.

Das DHL-System liefert dafür keine Erklärung. Von Hannover geht es in einem Zug nach Bruchsal, auch eine schöne Stadt, nur leider übers Ziel hinaus gelegen. Es ist nun der 1. Dezember, die Adventsuhr beginnt zu ticken.

Fünf Einzelmeldungen verschickt das DHL-System aus Bruchsal, die Vorbereitungen für den „Weitertransport in die Region des Empfängers“ dauern von 2.16 Uhr am Morgen bis 12.22 Uhr am Mittag. Dann endlich Abreise nach Waiblingen, wo liegt das denn nun?

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Inzwischen ist der 3. Dezember angebrochen. Sechs Stunden später hat das Paket nach beschwerlicher Fahrt Köngen erreicht, nach drei weiteren Stunden Mannheim. Das kennen wir, da steigt meine Tochter ab und zu in den ICE ein, der sie nach Hause bringt. Kann nicht mehr weit sein bis Heidelberg.

„Die Sendung wurde in das Zustellfahrzeug geladen. Die Zustellung erfolgt voraussichtlich heute.“ Die Eintrag ist von Samstag, 5. Dezember, 11.10 Uhr. Unglaublich, die Tochter schickt ein Beweis-Foto mit Paket. Wir sind überglücklich. Weihnachten ist gerettet.

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