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Das Haus der Statistik entwickelt sich langsam zur Ruine. Die Fenster fehlen schon großteils.

© Klaus-Dietmar Gabbert/dpa

Berlin-Alexanderplatz: Flüchtlinge sollen ins Haus der Statistik ziehen

Er steht seit Jahren leer und ist riesengroß: Der Plattenbauriegel am Alexanderplatz könnte als Wohnraum für Flüchtlinge genutzt werden und Arbeitsräume für Künstler bereitstellen.

Eine Initiative aus Berliner Stiftungen und Künstlervereinen möchte das leerstehende Haus der Statistik am Alexanderplatz revitalisieren. Der Initiative schwebt eine Mischung aus Wohnen für Familien und Flüchtlinge sowie künstlerische Nutzungen vor, ein entsprechendes Konzept wurde am Freitag vorgestellt. Der große Plattenbau-Gebäudekomplex entlang der Otto-Braun-Straße, 1970 für die Statistik-Zentrale der DDR errichtet, war bislang für die Abrissbirne vorgesehen, um Platz für neue Bürohochhäuser zu machen. "Der Abriss ist vom Tisch", sagt der Atelierbeauftragte des Berufsverbands Bildender Künstler (BBK), Florian Schmidt. Das Haus mit rund 50.000 Quadratmetern Geschossfläche gehört dem Bund, soll aber im Paket mit anderen Gebäuden an das Land verkauft werden.

Ein solider Stahlskelettbau

"Man könnte sofort loslegen mit den Umbauarbeiten", sagt Schmidt. Das Gebäude sei ein solider Stahlskelettbau und könne für rund 1000 Euro pro Quadratmeter hergerichtet werden, weit günstiger als ein Neubau. 1000 Flüchtlinge könnten hier dauerhaft wohnen, zwei Flachbauten sollten abgerissen und die Flächen für Wohnungsneubau genutzt werden. Der Bezirk Mitte unterstütze die Pläne, ebenso Kulturstaatssekretär Tim Renner, wie Schmidt versicherte. Staatssekretär Christian Gaebler (SPD) hatte im Ausschuss für Stadtentwicklung am Mittwoch eine wohlwollende Prüfung signalisiert. Das vorgelegte Konzept sei ein "interessanter Ansatz, der auf seine Machbarkeit hin untersucht wird". Es liefen derzeit Abstimmungen zwischen den Senatsverwaltungen zum Haus der Statistik. Finanzsenator Matthias Kollatz-Ahnen (SPD) soll einen Bürostandort favorisieren.

Denkbar sei auch, dass ein gemeinnütziger Träger das Haus übernehme, sagte Schmidt.

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