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BERLIN 2030: Zehn Quartiere im Fokus

STADTENTWICKLER Unfertig sei Berlin, und diesen Zustand zu erhalten – so das Votum eines Teilnehmers am Werkstatttreffen zum Stadtentwicklungskonzept 2030 –, könne eine Strategie für die Zukunft sein. „Am Flughafen klappt das doch schon gut“, rief Jochen Sandig vom Eventtempel Radialsystem dazwischen.

STADTENTWICKLER

Unfertig sei Berlin, und diesen Zustand zu erhalten – so das Votum eines Teilnehmers am Werkstatttreffen zum Stadtentwicklungskonzept 2030 –, könne eine Strategie für die Zukunft sein. „Am Flughafen klappt das doch schon gut“, rief Jochen Sandig vom Eventtempel Radialsystem dazwischen. Heiterkeit lockerte die vierte Expertenrunde zur Vorbereitung einer Berlin-Agenda auf, die durch die Beteiligung von 100 Wortführern der Zivilgesellschaft und die Mitzeichnung aller Senatsressorts weit über diese Legislaturperiode hinaus verbindliche Leitlinien für die Gestaltung der Stadt aufzeigen soll.

RÄUME DES WANDELS

Erste konkrete Ergebnisse gab es auch: Zehn Gebiete erklärten die Experten zu „Transformationsräumen“, weil sich dort bestimmte Entwicklungstrends bündeln. So wird „Tempelhof-Südkreuz“ zum „Schaufenster moderner Urbanität“ erklärt – weil dort neue Wohnhäuser zu bezahlbaren Mieten sowie die Zentral- und Landesbibliothek entstehen. Und weil außerdem Firmen neue Arbeitsplätze schaffen auf Gewerbeflächen im Süden des Feldes, das selbst zum überwiegenden Teil als Park erhalten bleibt. Weitere Transformationsräume sind Berlin-Mitte als „pulsierende Innenstadt“ und dessen Pendant „City West“ als „modernes Zentrum der kurzen Wege“. Außerdem wird Wedding, durch den Zuzug von Künstlern und Studenten ein im Umbruch befindlicher Kiez, als „Brücke und Wandel“ verstanden. Hinzu kommen Räume, die durch Wirtschaftsansiedlung geprägt sind: „Buch – lokal trifft global“ (Medizin), „Schöneweide-Adlershof-BER“ mit ihrer „Wissenschaft und Innovation“ sowie der Noch-Airport Tegel, der als „TXL“ eine „UrbanTechRepublic“ werden soll.

GRÜNER OSTEN

Richtig gut verstanden fühlt sich der Initiator der Veranstaltung, Stadtentwicklungssenator Michael Müller (SPD), in MarzahnHellersdorf. „Die wollen was!“, sagt Müller. Parteien- und fraktionsübergreifend seien dort die Macher der Internationalen GartenAusstellung 2017 mit offenen Armen aufgenommen worden. Der Senator erinnerte daran, wie die IGA zuvor als „Zwangsbeglückung“ vom Tempelhofer Feld gejagt worden war. Nun wird der nordöstliche Bezirk zum Standort von „Green and Technology“erklärt: mit IGA, Gärten der Welt und „Clean-Tech-BusinessPark“.

STIEFKIND SPANDAU

Auch der Westen hat sein Stiefkind: Spandau, auf das wegen sozialer Brennpunkte sorgenvoll geblickt wird. Dessen „alter Kern“ soll nun dank Wasserlagen zu „neuer Urbanität“ finden. Wasser ist auch das Leitmotiv bei der Aufwertung von „Stadtspree-Neukölln“. Im Aufwind ist das Quartier längst, nun will man diese „Vielfalt kreativ nutzen“. Ralf Schönball

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